Die Titel der Cembra Money Bank fielen am Montag im Vormittagshandel 1,16 Prozent auf 89,45 Franken und erreichten damit den tiefsten Stand seit sechs Monaten. Der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) legt derweil um 0,71 Prozent auf 16'829 Punkte zu.

Zwar haben die Aktien seit Jahresbeginn um 10,4 Prozent hinzugewonnen und auf Jahressicht steht das Plus bei 20,6 Prozent, dennoch ist die Analystenstimmung gegenüber dem Kreditinstitut verhalten. 

So senkt Vontobel sein Kursziel für Cembra auf 94 von 96 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin «Hold». Nach leicht enttäuschenden Ergebnissen für das erste Halbjahr habe er seine Schätzungen für 2025 bis 2027 reduziert, schreibt Analyst Andreas Venditti. Als Grund nennt er leicht niedrigere Umsatz- sowie höhere Kostenschätzungen. Er schätzt nach wie vor Cembras Fokus auf die Profitabilität und das umsichtige Management des Volumen-Preis-Risiko-Dreiecks zur Verbesserung der risikoadjustierten Renditen.

Angesichts eines unsicheren makroökonomischen Umfelds sei das Kostenmanagement entscheidend für das Erreichen der Finanzziele. Das Unternehmen habe diesbezüglich deutliche Fortschritte erzielt, indem es in den letzten 24 Monaten den Personalbestand um 15 Prozent reduziert und Teile der Technologie- und Servicezentren nach Riga (Lettland) verlagert habe, so der Analyst.

Auch die UBS senkt ihr Kursziel für Cembra im Nachgang zur Vorlage der Halbjahreszahlen auf 91,70 von 93,20 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin «Neutral». Der Konsumkreditanbieter erziele immer noch ein zweistelliges Gewinn-pro-Aktie-Wachstum, jedoch fehle es an Dynamik in der Geschäftsentwicklung, so die UBS. Analyst Mate Nemes senkt daher seine Gewinnschätzungen für das Unternehmen. Zudem geht er davon aus, dass der Druck auf die Kreditkartengebühren langfristig gesehen hoch bleiben wird.

Auch die übrigen Analysten scheinen das Potenzial von Cembra, das als verlässliche Dividendenzahlerin gilt, vorerst als ausgeschöpft anzusehen. Das durchschnittliche Kursziel für die nächsten zwölf Monate liegt bei 91,57 Franken. Kein Analyst empfiehlt die Titel zum Kauf oder Verkauf. Alle fünf geben ein «Halten»-Rating ab.

Ausblick bestätigt

Insgesamt erwirtschaftete Cembra im vergangenen Geschäftsjahr einen gegenüber dem Vorjahr praktisch unveränderten Nettoertrag von 267,2 Millionen Franken. Damit habe man die Senkung der Maximalzinssätze in der Konsumfinanzierung seit Januar 2025 ausgeglichen, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Unter dem Strich stieg der Reingewinn dennoch um 11 Prozent auf 87,2 Millionen Franken.

Insgesamt habe Cembra im ersten Halbjahr die Umsetzung ihrer strategischen Roadmap fortgesetzt, heisst es. So seien bis März 2025 alle Leasingverträge auf die neue Plattform übertragen worden. Im Kreditkartengeschäft seien ausserdem mehrere Angebote lanciert worden. Weiter ausgebaut wurde der Technologie- und Dienstleistungsstandort in Riga.

Für das Gesamtjahr 2025 rechnet das Management weiterhin mit einem Anstieg des Reingewinns und einer Eigenkapitalrendite von 14 bis 15 Prozent für 2025. Die Dividende soll weiterhin mindestens 4,25 Franken für das laufende Geschäftsjahr betragen. Insgesamt sieht sich das Institut gut unterwegs, die Finanzziele für 2026 zu erreichen.

Mit den Halbjahresergebnissen ist Cembra beim Ertrag und beim Reingewinn unter den Erwartungen der Analysten geblieben. Die Nettoforderungen sahen sie bei knapp 6,7 Milliarden Franken ebenfalls höher.

(cash/AWP)