Seit Jahren gilt Sika als Erfolgsgeschichte, die hierzulande ihresgleichen sucht. Nicht zuletzt auch deshalb wird dem Bauchemiehersteller am frühen Donnerstagmorgen die volle Aufmerksamkeit zuteil, wartet er doch als erstes Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) mit den Umsatzzahlen für 2019 auf.

Ein Ruhmesblatt sind diese Umsatzzahlen allerdings nicht. Während sich der Jahresumsatz in etwa im Rahmen der Analystenschätzungen bewegt, erfährt das organische Umsatzwachstum im Schlussquartal eine klare Verlangsamung.

Im Hinblick auf die Veröffentlichung des detaillierten Jahresergebnisses vom 21. Februar hält der Bauchemiehersteller an der bisherigen Vorgabe für 2019 eines prozentual zweistelligen Zuwachses beim operativen Gewinn (EBIT) fest. Wer sich eine Konkretisierung dieser Vorgabe oder Anhaltspunkte für die Umsatz- und Gewinnentwicklung im neuen Jahr erhofft hat, wird enttäuscht.

Nach einem frühen Rückschlag auf 175 Franken verliert die Sika-Aktie zur Stunde noch 1,5 Prozent auf 177,80 Franken. Damit rückt das bisherige Rekordhoch von Ende Dezember bei 184,90 Franken weiter in die Ferne.

Markterwartungen vermutlich etwas zu hoch angesetzt

Die UBS zeigt sich in einer ersten Stellungnahme sichtlich enttäuscht. Ihren Berechnungen zufolge verlangsamte sich das organische Umsatzwachstum im Schlussquartal auf bloss ein Prozent. Damit werden die UBS-eigenen Schätzungen von 4 Prozent klar verfehlt.

Noch im dritten Quartal lag das organische Wachstum bei stolzen 6 Prozent. Wie die Grossbank weiter schreibt, geht sie auch aufgrund fehlender Angaben zur Wachstums- und Gewinnentwicklung im laufenden Jahr von einer negativen Reaktion der Börse aus. Das Anlageurteil der UBS lautet weiterhin "Sell" und das 12-Monats-Kursziel 135 Franken.

Auf Basis des vorliegenden Zahlenkranzes befürchtet die US-Investmentbank Jefferies, dass viele Banken ihre Gewinnerwartungen für Sika im tiefen einstelligen Prozentbereich nach unten nehmen könnten. An der Kaufempfehlung sowie am Kursziel von 206 Franken hält sie allerdings fest und sieht in tieferen Kursen günstige Einstiegsgelegenheiten.

Beste SMI-Aktie aus 2019

Auch die Bank Vontobel warnt nach der Veröffentlichung der Jahresumsatzzahlen vor zu hohen Gewinnerwartungen und macht insbesondere nach der Wachstumsverlangsamung im Schlussquartal einen gewissen Anpassungsbedarf aus. Trotz langfristig intakter Aussichten stuft die Zürcher Bank die Aktie wie bis anhin nur mit "Hold" und einem Kursziel von 167 Franken ein.

Versöhnlichere Töne schlägt die Zürcher Kantonalbank an. Ihres Erachtens befindet sich Sika weiterhin auf einem eindrücklichen Wachstumspfad, selbst wenn dieser stark von Firmenübernahmen geprägt ist. Angesichts der hohen Vorjahresbasis relativiert die Zürcher Kantonalbank die Verlangsamung des organischen Umsatzwachstums im Schlussquartal. Ihr Anlageurteil lautet weiterhin "Marktgewichten".

Wie aus dem hiesigen Handel verlautet, ist die Sika-Aktie dringend auf neue Kursimpulse angewiesen - ging sie mit einem satten Plus von 46 Prozent doch als Gewinner unter den SMI-Titeln aus dem Börsenjahr 2019 hervor. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für das laufende Jahr von 28 und einer eher mageren Dividendenrendite von etwas mehr als einem Prozent gilt die Aktie mittlerweile als stolz bewertet. Deswegen erwarten die Märkte umso mehr die detaillierten Jahresergebnisses vom 21. Februar.