Apple will im kommenden Jahr ein eigenes, von Künstlicher Intelligenz gesteuertes Werkzeug für die Web-Suche einführen – und damit zu Anbietern wie OpenAI und Perplexity AI aufschliessen.
Dem Vernehmen nach arbeitet der Konzern an einem System, das intern den Codenamen World Knowledge Answers trägt und zunächst in den Sprachassistenten Siri integriert werden soll. Später könnte die Technik auch in den Safari-Browser und in Spotlight einziehen, die Suchfunktion vom iPhone-Startbildschirm.
Ziel sei es, den Dienst im Frühjahr freizuschalten – eingebettet in eine längst überfällige Generalüberholung von Siri, berichteten darüber informierte Personen Bloomberg News.
Manager sprechen Insidern zufolge von einer Art «Antwortmaschine». Nutzer sollen damit Informationen aus dem Netz abrufen können, ähnlich wie bei ChatGPT, den KI-Überblicken von Google und anderen neuen Anwendungen. Fundament dieser Strategie sind Large Language Models (LLMs) – die Basistechnologie hinter generativer KI.
Die neue Suchumgebung soll eine Oberfläche bieten, die Text, Bilder, Videos und lokale Anlaufpunkte kombiniert. Ausserdem ist ein KI-gestütztes Zusammenfassungssystem vorgesehen, das Ergebnisse schneller und präziser aufbereiten soll als bei der derzeitigen Siri-Version.
Sprecher von Apple und Google lehnten Stellungnahmen zum Thema ab.
Die Apple-Aktie kletterte am Mittwoch nach der Bloomberg-Meldung über die Suchpläne auf ein Tageshoch. Sie ging mit einem Plus von 3,8 Prozent bei 238,47 Dollar aus dem New Yorker Handel, dem stärksten Anstieg seit fast einem Monat.
Derzeit kann Siri einfache Fragen beantworten, Daten zu Prominenten, Ereignissen, Filmen oder Sport liefern. Bei komplexeren Anfragen und allgemeinen Wissensfragen aber scheitert der Assistent oft und greift dann auf Google oder ChatGPT zurück. Was 2011 als Pionierleistung gefeiert wurde, steht inzwischen sinnbildlich für Apples Rückstand bei Künstlicher Intelligenz.
(Bloomberg)