Die Firmengeschichte der Partners Group ist eine Erfolgsgeschichte, die hierzulande ihresgleichen sucht. Das bescherte der Aktie des Risikokapitalspezialisten aus Baar in den letzten Jahren einen regelrechten Höhenflug.
In der ersten Hälfte dieses Jahres erfährt die Erfolgsgeschichte pandemiebedingt zwar einen Dämpfer. Die Kommissionserträge gehen im Jahresvergleich um 9 Prozent auf 623 Millionen Franken zurück, der Reingewinn sogar um 21 Prozent auf 313 Millionen Franken. Allerdings hatten Analysten im Vorfeld noch mit einem deutlich schwächeren Abschneiden gerechnet.
Die Aktien der @partnersgroup geben die frühen Kursgewinne teilweise wieder ab. Mitunter ein Grund: Im Handel wird eine Diskussion über die Abhängigkeit von den erfolgsabhängigen Erträgen wach. $PGHN $PGPHF
— cashInsider (@cashInsider) September 8, 2020
Nach einem frühen Vorstoss bis auf 924,20 Franken verliert die Partners-Group-Aktie nun sogar 0,9 Prozent auf 872 Franken. Beobachter erklären sich diese Beobachtung damit, dass zusehends eine Diskussion über die Abhängigkeit des Unternehmens von den erfolgsabhängigen Erträgen entsteht.
Erfolgsabhängige Erträge besser als gedacht
Wie die Zürcher Kantonalbank schreibt, ist das operative Geschäft der Partners Group gar nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Ihres Erachtens hat der Stillstand des Wirtschaftslebens vom Frühjahr geringere Spuren bei den erfolgsabhängigen Erträgen hinterlassen als befürchtet wurde. Die Zürcher Kantonalbank will ihre Gewinnschätzungen auf Basis des vorliegenden Zahlenkranzes zwar erhöhen, stuft die Aktie aufgrund des stolzen Kurs- und Bewertungsniveaus jedoch nur mit "Marktgewichten" ein.
Auch Julius Bär findet vorwiegend lobende Worte. Die Zürcher Bank geht von einer Belebung bei den erfolgsabhängigen Erträgen in der zweiten Jahreshälfte und für die Zeit danach aus. Angesichts intakter längerfristiger Wachstumsaussichten empfiehlt Julius Bär die Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 1000 Franken zum Kauf.
Ähnlich sieht man es bei Vontobel, wobei die Zürcher einräumen, dass sich der Zeitpunkt dieser Belebung nur schwer abschätzen lässt. Auch von Vontobel glaubt an die längerfristigen Aussichten und hält sowohl am "Buy" lautenden Anlageurteil als auch am Kursziel von 990 Franken fest.
Kann der SMI-Aufsteiger an die Kursrekorde vom Februar anknüpfen?
Die Aktie der Partners Group gilt als Wachstumsaktie. Gute Wachstumsaussichten haben bekanntlich ihren Preis. So überrascht nicht, dass sich auf Basis der nächstjährigen Schätzungen ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 30 errechnet.
Dank des vergleichsweise widerstandsfähigen Tagesgeschäft in der ersten Jahreshälfte und in Erwartung einer Belebung im weiteren Jahresverlauf rechnen sich Beobachter gute Chancen aus, dass die Aktie in die Nähe des bisherigen Rekordhochs vom Februar bei 968,80 Franken vorstossen kann. Impulse könnten dabei auch von der bevorstehenden Aufnahme in den Swiss Market Index (SMI) ausgehen, wobei in Expertenkreisen umstritten ist, ob ein Wechsel aus dem SMI Midcap in den SMI die indexorientierten Anleger tatsächlich zum Zukauf von Titeln zwingt.