Die Ukraine hat den wichtigsten Punkten des US-Friedensplans gemäss den Regierungen der Ukraine und der USA zugestimmt. Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj soll demnach noch im November zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump reisen. In Abu Dhabi tagten Berichten zufolge hochrangige Mitglieder der US-Regierung mit einer russischen Delegation.

Die USA hatten in der vergangenen Woche einen 28-Punkte-Plan vorgelegt, um den von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Krieg zu beenden. Europäer und Ukrainer haben den von vielen als «russische Wunschliste» kritisierten Plan in Genf mit US-Vertretern nachverhandelt. Medienberichten zufolge soll der Plan nur noch rund 20 Punkte umfassen. Die Frage sei, wie nun Moskau reagieren werde, kommentierte ein Analyst. Festzuhalten bleibe aber, «dass Bewegung in die Verhandlungen gekommen ist und man einem Waffenstillstand in diesem fast vier Jahre dauernden Krieg höchstwahrscheinlich näher ist als je zuvor».

Der Leitindex SMI gewann 0,93 Prozent auf 12'771,63 Punkte und schloss damit knapp unter dem kurz zuvor erreichten Tageshoch von 12'773,81 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI legte 1,09 Prozent auf 2062,45 zu und der breite SPI 0,90 Prozent auf 17'542,28 Zähler. Unter den 30 Blue Chips fanden sich 24 Gewinner sowie fünf Verlierer, und ABB waren unverändert.

Grösste Gewinner unter den Blue Chips waren Amrize (+5,1 Prozent). Sie wurden aufgrund ihres Fokus auf die Bauwirtschaft in Nordamerika von den erwarteten Zinssenkungen in den USA speziell angetrieben. Bisher erwies sich die frühere Holcim-Tochter, deren Aktien seit Juni an der SIX gehandelt werden und die seither auch im SMI vertreten sind, allerdings als eine Enttäuschung. Holcim (+3,2 Prozent) avancierten in diesem Sentiment ebenfalls kräftig zu.

Ganz weit vorne zu finden waren auch Galderma (+3,7 Prozent auf 155,30 Fr.). Die UBS hat die Titel des Hautpflegekonzerns auf «Buy» mit Kursziel 190 Franken hochgeschraubt - notabene nach einem Kursplus in diesem Jahr von bereits fast 50 Prozent. Der zuständige Analyst sieht trotzdem weiteres Potential und hat seine Umsatz- und Gewinnschätzungen zum Teil deutlich erhöht.

Weitere Gewinner waren Sika (+3,9 Prozent) und Alcon (+3,2 Prozent). Auch Julius Bär (+1,8 Prozent) konnten sich etwas erholen von dem kräftigen Minus von 4,4 Prozent am Vortag nach einem Geschäftsupdate und einem weiteren grossen Abschreiber im Kreditbuch.

Angetrieben wurde der SMI indes massgeblich durch die Pharma-Schwergewichte: vor allem von Novartis (+1,5 Prozent), aber auch von Roche (+0,9 Prozent). Novartis hat für die SMA-Behandlung Itvisma die US-Zulassung bei bestimmten Personengruppen erhalten. Ausserdem hat der Konzern den Abbau von bis zu 550 Stellen im aargauischen Stein bekannt gegeben.

Nestlé (-0,8 Prozent) hingegen bremsten den Index aus. Weitere Tagesverlierer waren Straumann (-1,9 Prozent) - nach neuen Zielen im Rahmen der Erwartungen am Investorentag - sowie Logitech (-0,4 Prozent) und Givaudan (-0,3 Prozent).

Am breiten Markt stachen Medmix (+11 Prozent) positiv hervor, nachdem Stifel die Abdeckung der Aktie mit einer Kaufempfehlung aufnahm. Die Titel würden derzeit mit deutlichem Abschlag gegenüber den Mitbewerbern gehandelt, hiess es.

Auch EFG International (+4,7 Prozent) legten klar zu: Die Privatbank hat im Rahmen eines Updates über den Geschäftsgang der letzten zehn Monate sowie an einem Investorentag berichtet und dabei die Erwartungen in allen Bereichen klar übertroffen.

Deutlich unter Druck standen in der zweiten Reihe hingegen SoftwareOne (-7,5 Prozent). Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf der vergangenen Tage und Wochen. SMG (-7,6 Prozent) waren nach einer einschneidenden Kurszielreduktion durch JPMorgan im Angebot.

(AWP)