Geprägt war das Marktgeschehen vor dem Wochenende insbesondere von der Ankündigung von US-Präsident Trump in der Nacht auf Freitag, schon bald Zölle auf Medikamenten-Importe von 100 Prozent zu erheben. Die Pharmaschwergewichte erholten sich indes rasch von anfänglichen Verlusten.

Neue Preisdaten aus den USA am Nachmittag fielen im Rahmen der Erwartungen aus und bewegten den hiesigen Aktienmarkt in der Folge kaum. Was die Hoffnungen auf weiter sinkende Zinsen in den USA betrifft, sind diese zuletzt durch stärker als erhofft ausgefallene Konjunkturdaten und auch durch Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell und weitere Fed-Mitglieder gedämpft worden. Der nächste diesbezügliche Orientierungspunkt wird der offizielle US-Arbeitsmarktbericht vom kommenden Freitag sein.

Der Leitindex SMI legte 0,45 Prozent auf 11'929,80 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 1,5 Prozent, insgesamt das dritte in Folge. Kurz vor Quartalsende beläuft sich die negative Performance im Börsenmonat September auf 2,1 Prozent.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, gewann 0,43 Prozent auf 1956,41 Punkte und der breite SPI 0,29 Prozent auf 16'530,92 Punkte. Von den SLI-Werten schlossen 24 höher und 6 tiefer.

Grösste Gewinner bei den Blue Chips waren zum Handelsschluss die drei Versicherer Swiss Re (+2,3 Prozent), Zurich (+1,6 Prozent) und Swiss Life (+1,3 Prozent auf 842,80 Fr.). Letztere erhielten dabei einen gewissen Support durch eine Kurszielerhöhung durch JPMorgan, wenn auch das neue Kursziel von 715 Franken noch immer unter dem aktuellen Wert liegt und die Einstufung entsprechend bei «Underweight» belassen wurde.

Im Fokus standen indes insbesondere die Pharma-Schwergewichte nach den neuen Zollankündigungen aus den USA. Nach anfänglichen Kursverlusten haben sich die Titel im Tagesverlauf rasch erholt, fielen gegen Handelsende indes wieder etwas zurück. Novartis (+0,4 Prozent) verblieben im Plus, Roche (-0,6 Prozent) büssten letztlich aber an Terrain ein. Beide Unternehmen zeigten sich in Reaktionen relativ unbeeindruckt von den Nachrichten. Auch Analysten gaben sich in ersten Kommentaren wenig alarmiert. Sie verwiesen - wie die Firmen selber - auf die umfassenden Investitionspläne und geplanten neuen Produktionsstätten in den USA. Laut Vontobel dürfte dies ausreichen, um Zölle zu vermeiden.

Ein weiteres Gesprächsthema waren UBS (+0,5 Prozent). Der Bundesrat hat die Vernehmlassung zur geplanten Verschärfung der Eigenmittelanforderungen eröffnet. Diese sieht vor, der UBS eine Übergangsfrist von sieben Jahren einzuräumen, abhängig vom Fortgang der parlamentarischen Beratung. Bei Inkrafttreten soll die Unterlegung der Auslandtöchter 65 Prozent betragen und anschliessend pro Jahr um 5 Prozentpunkte auf den Zielwert von 100 Prozent ansteigen. Die UBS wiederum lehnte die Vorschläge des Bundesrats weiterhin «entschieden» ab.

Jeweils gut 1 Prozent zogen noch Holcim und Swatch an. Lindt&Sprüngli (+1,0 Prozent) profitierten von einer Aufstufung durch Bernstein auf «Market Perform».

Neben den Pharma- und Gesundheitswerten fielen auch Tech-Titel mit ausgeprägten Kursbewegungen auf. So sackten VAT um 7,7 Prozent markant ab. Und in den hinteren Reihen verloren Comet (-7,1 Prozent), Inficon (-5,6 Prozent) oder AMS Osram (-3,9 Prozent) ebenfalls deutlich. Hier belasteten neue Pläne von US-Präsident Trump, welche die USA von Chip-Importen aus dem Ausland unabhängiger machen sollen.

Im breiten Markt legten Flughafen Zürich (+0,5 Prozent) nach der Erstabdeckung durch JPMorgan mit dem Rating «Overweight» und Sunrise (+1,5 Prozent) nach der Erstabdeckung durch die ZKB mit «Übergewichten» zu.

Die seit dem Beginn des Bezugsrechtehandels im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung am vergangenen Dienstag sehr volatilen Rieter fielen am Berichtstag um gut 12 Prozent auf 6,14 Franken zurück.

(AWP)