Im Fokus standen klar die Zahlen von Unternehmen. Ängste vor einer Rezession in den USA, die am Nachmittag nach Veröffentlichung der US-BIP-Zahlen aufkamen, konnten den Leitindex SMI nur vorübergehend bremsen.Die Stimmung sei grundsätzlich gut, sagte ein Händler. Die Volumina seien allerdings nicht gross. Es sei recht ruhig vor dem morgigen Feiertag. Da wollten sich die Investoren nicht mehr positionieren und würden erstmal abwarten.

Am Morgen standen zahlreiche Unternehmen mit ihren Geschäftszahlen im Rampenlicht, die teils für starke Kursbewegungen sorgten. Am Nachmittag heizten dann schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA die Sorgen vor einer Rezession in der grössten Volkswirtschaft der Welt an. Es zeigten sich bereits erste Bremsspuren des Handelskriegs von Präsident Donald Trump in den amerikanischen Wirtschaftsdaten, erklärte ein Marktbeobachter. «Es ist um die US-Wirtschaft schlecht bestellt, wie schlecht, werden die nächsten Daten zeigen», kommentierte ein Marktbeobachter.

Der Leitindex SMI schloss am Mittwoch um 0,42 Prozent höher auf 12'116,98 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte um 0,48 Prozent zu auf 1960,48 und der breite SPI um 0,56 Prozent 16'479,15 Zähler zu. Im SLI standen 22 Gewinner den 8 Verlierern gegenüber.

Insgesamt blicken Börsianer auf einen geschichtsträchtigen Monat zurück, mit Kurs-Kapriolen, die es selten gab. Erreichte der SMI noch im März vor dem «Liberation Day» Anfang April Kurse von fast 13'200 Zählern, sackte er dann innerhalb weniger Tage auf knapp unter 10'700 Punkte ab. Seit dem Tief setzte dann eine Erholung ein, die Händler aber durchaus als fragil bezeichneten.

An der Indexspitze schossen die Aktien von Schindler (PS +9,2 Prozent) kräftig nach oben. Der Lift- und Rolltreppenhersteller hat mit seinen Zahlen für das erste Quartal die Konsensprognosen übertroffen. Positiv kam auch das Festhalten am Ausblick trotz der US-Zölle und erwarteten Millionen-Kosten an.

Dahinter legten SIG (+2,2 Prozent) trotz Kurszielsenkungen von Octavian und Vontobel am stärksten zu. Ebenfalls gefragt waren Givaudan (+1,7 Prozent), ABB (+1,5 Prozent) und SGS (+1,5 Prozent). Der Warenprüfkonzern profitierte von einer positiven Studie von Morgan Stanley.

Die übrigen Unternehmen, die Zahlen vorgelegt haben, wurden dagegen mehrheitlich verkauft. So hielten Logitech (-3,7 Prozent) und Sandoz (-2,5 Prozent) die rote Laterne. Dabei waren die die bereits am Vorabend vorgelegten Zahlen des Computerzubehör-Herstellers zunächst recht gut aufgenommen worden. Diese erfüllten zwar nicht in allen Bereichen die Erwartungen, die robuste Bruttomarge wurde allerdings gelobt.

Beim Generika-Hersteller Sandoz stagnierte indes der Umsatz. Das Unternehmen sieht sich aber dennoch auf Kurs für die Jahresziele.

Die Aktien der UBS (-0,3 Prozent) gaben ihre frühen Gewinne preis, konnten dann aber auch die deutlichen Kursverluste vom frühen Nachmittag wieder eingrenzen. Die Grossbank hat im ersten Quartal zwar etwas weniger verdient als im Vorjahr, die Erwartungen aber dennoch übertroffen. Bei der Integration der CS kommt die UBS zudem gut voran. Darüber hinaus wurden die Pläne für weitere Kapitalrückführungen an die Aktionäre bekräftigt.

Straumann (-1,5 Prozent) standen ebenfalls auf dem Verkaufszettel. Beim Dentalimplantatehersteller überzeugten zwar die Zahlen, Analysten sorgen sich allerdings etwas um die Ausgabefreudigkeit der US-Konsumenten.

Der Pharmakonzern Roche (GS +0,2 Prozent) hat in Europa im Zulassungsprozedere zum Brustkrebsmittel Phesgo eine positive Empfehlung erhalten.

In der zweiten Reihe stachen AMS Osram (+6,1 Prozent) positiv heraus. Der Halbleiter-Zulieferer hat einen besseren Jahresstart erwischt als erwartet.

Auch für Idorsia (+9,0 Prozent) ging es kräftig nach oben. Das Biotechunternehmen treibt die Restrukturierung voran, grenzte den Verlust ein und erzielte mit dem Hoffnungsträger Quviviq ein deutliches Umsatzplus.

Bei Leclanché ging es nach dem erneuten Verlust dagegen weit nach unten (-7,7 Prozent).

(AWP)