Der Leitindex SMI konnte damit nach fünf negativen Handelstagen in Folge erstmals wieder leicht zulegen. Die wegen des Regierungsshutdowns mit Verspätung publizierten US-Inflationsdaten für den September wurden an den Märkten positiv aufgenommen wurden, lösten aber keine Euphorie aus.
Der etwas tiefer als erwartet ausgefallene Anstieg der Konsumentenpreise in den USA zeige, dass die preistreibenden Wirkungen der US-Zölle unter früheren Befürchtungen liege, meinte ein Ökonom. Die US-Notenbank Fed werde nun am kommenden Mittwoch die Zinsen senken, was allerdings am Markt bereits eingepreist sei. Aufgehellt wurde die Stimmung derweil auch durch neue Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China.
Der Leitindex SMI schloss um 0,09 Prozent im Plus bei 12'568,18 Punkten. Für die Gesamtwoche resultierte damit allerdings noch immer ein Minus von 0,6 Prozent. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte derweil 0,32 Prozent auf 2047,46 Zählern zu und der der breite SPI stieg 0,13 Prozent auf 17'348,92 Punkte. Von den SLI-Werten schlossen 18 im Plus und zwölf im Minus.
Im Fokus standen Holcim (+2,7 Prozent) nach Vorlage von Quartalszahlen. Zwar wurde der Umsatz des Baustoffkonzerns vom starken Franken gebremst, allerdings konnte er die Profitabilität vor allem in den Regionen Afrika und Asien deutlich steigern.
Klare Kursgewinne gab es auch für Galderma (+1,7 Prozent). Nach dem starken Ergebnis vom Vortag konnten die Titel des Hautpflegespezialisten von Kaufempfehlungen und positiven Kommentaren von Seiten mehrerer US-Investmentbanken profitieren.
Weiter aufwärts ging es mit den Aktien des Warenprüfers SGS (+0,9 Prozent), der am Vortag Quartalszahlen vorgelegt hatte. Die Analysten von Goldman Sachs erhöhten ihr Kursziel für die Titel leicht, die Bewertung der Aktien bezeichneten sie aber als «im Branchenvergleich anspruchsvoll».
UBS (-0,03 Prozent) gingen kaum verändert aus dem Handel. Die Grossbank gab den Rücktritt ihres Vizepräsidenten Lukas Gähwiler sowie diverse Umbildungen in der Konzernleitung bekannt. Am Markt wurde vor allem der Zeitpunkt der Bekanntgabe nur wenige Tage vor der Veröffentlichung der Drittquartalszahlen mit Fragezeichen aufgenommen.
Bei den SMI-Schwergewichten schlossen Roche (-0,2 Prozent) etwas schwächer, nachdem die Titel des Pharmakonzerns bereits am Vortag nach einem enttäuscht aufgenommenen Quartalsergebnis deutlich nachgegeben hatten. Mit Abgaben schlossen auch die Aktien der Konkurrentin Novartis (-0,4 Prozent) sowie des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (-0,7 Prozent). Novartis wird auch nächsen Dienstag Zahlen vorlegen.
Schwächer gingen auch die Sika-Titel (-0,5 Prozent) aus dem Handel. Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller vermeldete einen Umsatzrückgang in den ersten neun Monaten und senkte seine Wachstumsprognose. Gleichzeitig präsentierte er ein umfangreiches Massnahmenpaket, das unter anderem den Abbau von rund 1500 Arbeitsplätzen vorsieht.
Die deutlichsten Verluste bei den Blue Chips erlitten derweil Schindler (-4,2 Prozent) nach Zahlenvorlage. Der Lift- und Rolltreppenhersteller vermeldete für das dritte Quartal eine bessere Profitabilität und einen leichten Auftragsanstieg, was aber enttäuscht kommentiert wurde. So habe der finnische Konkurrent Kone einen deutlich besseren Auftragseingang vermeldet, hiess es.
Am breiten Markt legten die Aktien der Beteiligungsgesellschaft BB Biotech (+4,1 Prozent) nach einem guten Quartalausweis klar zu. Mit Kursverlusten schlossen dagegen die Titel von HBM Healthcare (-1,2 Prozent) nach der Ergebnisvorlage.
(AWP)
