Beinahe täglich treffen neue Ausblicke auf das Börsenjahr 2014 ein: Mit Nomura äussert sich am Dienstag ein weiteres Bankinstitut zur nächstjährigen Entwicklung der europäischen Aktienmärkte.

Die Strategen von Nomura sehen auf das Gesamtjahr betrachtet ein weiteres Aufwärtspotenzial von 14 Prozent. Unter Miteinbezug der Dividendenzahlungen rechnen sie sogar mit einem Gesamtertrag von 17 Prozent. Für den Schweizer Aktienmarkt sind die Strategen allerdings negativ gestimmt.

Aufgrund ihrer Branchenpräferenzen fällt die Beurteilung der Strategen für den pharmalastigen Schweizer Aktienmarkt negativ aus. Schweizer Aktien hätten sich in den vergangenen Jahren vor allem in unsicheren Zeiten gut entwickelt. Im bisherigen Jahresverlauf habe sich der Markt trotz seinem Bewertungsaufschlag von 20 Prozent gegenüber den übrigen europäischen Aktienmärkten überraschend gut gehalten. Der hohe Anteil von Aktien aus dem Pharma- und dem Nahrungsmittelsektor spreche über die kommenden Monate für ein unterdurchschnittliches Abschneiden des Schweizer Aktienmarktes, so sind sich die Strategen sicher.

Anhaltender Kapitalfluss in die Aktien erwartet

Die Verfasser des Ausblicks zeigen sich zuversichtlich, dass weltweit die liquiditätsgetriebene Hausse im kommenden Jahr in eine gewinngetriebene übergehen wird. Das und ein ungebremster Rückgang der Risikoprämie werde weitere Umschichtungen in die Aktien nach sich ziehen.

Die Strategen schätzen, dass umgerechnet noch einmal 130 Milliarden Dollar in europäische Aktienfonds fliessen müssen, damit sich die Situation wie vor der Finanzkrise präsentiert. Weltweit betrage die Differenz zu damals sogar 5 Billionen Dollar.

Qualitätsaktien kommen im Ausblick schlecht weg

Bei Nomura sieht man im Hinblick auf das Börsenjahr 2014 von Qualitätsaktien ab. Diese würden sich auf das Gesamtjahr betrachtet schlechter als die übrigen Aktiensegmente entwickeln. Deshalb raten die Strategen der eigenen Anlagekundschaft dazu, Qualitätsaktien leerzuverkaufen.

Auf Branchenebene werden sowohl der Versicherungs- als auch der Telekommunikationssektor von «Übergewichten» auf «Neutral» gesenkt. Mit dem Verkaufserlös wird der Anteil konjunkturabhängiger Aktien ausgebaut. Ausserdem verdoppelt Nomura die Titelpositionen im Gesundheitsbereich. Dieser wird allerdings noch immer mit «Untergewichten» eingestuft. Favorisiert werden die Sektoren Banken, Vermögensverwalter, Industrie, Luftfahrtgesellschaften, Transport, Medien und Technologie. Die Sektoren Bergbau, nichtzyklische Verbrauchsgüter und Versorger finden gar nicht erst in den Aktienportfolios von Nomura Einzug.