Die Aktien des IT-Dienstleisters Softwareone sind seit Wochen gesucht. Seit Anfang April avancieren die Papiere um über 54 Prozent und befinden sich auf dem höchsten Stand seit Dezember 2024 bei knapp 6,8 Franken.
Nach Ende der Angebotsfrist kontrolliert das Unternehmen nun 91,6 Prozent an der norwegischen Crayon. Nach der von den Aktionären abgesegneten Kapitalerhöhung soll die angestrebte Fusion bald vollzogen werden.
Die Zürcher Kantonalbank stufte die Titel vor rund zwei Wochen auf «Übergewichten» hoch. Das fusionierte kombinierte Unternehmen dürfte hinsichtlich Produktmix und regionaler Ausrichtung breiter aufgestellt sein, ebenfalls erwarten die ZKB-Experten Vorteile auch bei den Finanzierungskosten. Die Bewertung der Titel sei auch unter Berücksichtigung der Integrations- und Transaktionskosten deutlich unter dem Branchenschnitt.
Das Gewinnmodell der ZKB impliziert einen fairen Wert von 10,40 Franken je Aktie, womit ein Kurspotenzial von über 53 Prozent besteht. Sollten die angestrebten Synergien von 80 bis 100 Millionen Franken bis Ende 2026 in vollem Umfang realisiert werden, seien seine Schätzungen sogar noch zu tief angesetzt.
Mit Florian Schuhbauer und Klaus Röhrig haben sich zudem zwei neue Grossinvestoren bei Softwareone eingenistet. Hielten sie über ihr Investment-Vehikel Active Ownership Fund bis vor kurzem etwas mehr als drei Prozent am Anbieter von Cloud-Lösungen, bringen sie nun bereits mehr als fünf Prozent der Stimmen auf die Waage. Die neuen Grossaktionäre sind bekannt für ihre aktive Einflussnahme bei Unternehmen (siehe auch den Artikel des cash Insiders vom Montag).
Die GV hat allen Anträgen zugestimmt, teilte Softwareone am vergangenen Freitag mit. Der Fusion mit Crayon steht damit nichts im Weg. Softwareone ist nun bereit für die nächste Etappe, sagte der ehemalige Verwaltungsratspräsident Daniel von Stockar laut Mitteilung an der GV. Zugleich wies der neue VR-Präsident Till Spillmann darauf hin, dass die Fusion mit Crayon eine «bedeutende Chance ist, einen globalen Marktführer im wachstumsstarken Bereich für Software, Cloud, Daten und KI zu schaffen».
Das Unternehmen hatte im Februar für das Geschäftsjahr 2024 rote Zahlen ausgewiesen, was nach der Gewinnwarnung von Ende Oktober aber wenig überraschend kam. Im Nachgang an die Gewinnwarnung kam es zu massiven Verlusten bei der Aktie. Der Titel sank von knapp 13 Franken bis auf unter 5 Franken Anfang April.
(cash/AWP)