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Nachdem der für die Bank Julius Bär tätige Mensur Pocinci den Swiss Market Index (SMI) kürzlich von «Inline» auf «Bullish» heraufstufte, verleiht er seiner Zuversicht einmal mehr Nachdruck. Wie der Leiter der technischen Analyse in der neusten Ausgabe der wöchentlich erscheinenden Publikation «Technical Investment Strategy» schreibt, traut er dem renommierten Börsenbarometer neue Rekorde zu. Die bisherige Bestmarke geht auf die ersten März-Tage zurück und verläuft bei knapp 13'200 Zählern. Das wiederum liegt etwas mehr als 800 Punkte über dem Schlussstand vom Freitag.
Bei dieser Gelegenheit stellt Pocinci seine Favoritenliste grundlegend um. Ich zähle nicht weniger als zwölf Anpassungen. Neu ins «Swiss Equities Portfolio» ziehen die Aktien von Logitech, Avolta, Dormakaba, EFG International, Sulzer und VAT Group ein. Platz machen müssen neben dem Schwergewicht Nestlé hingegen auch die Valoren von Allreal, BKW, PSP Swiss Property, Swiss Prime Site sowie Zurich Insurance.
Die Zurich-Aktien haben sich in seit Sommer 2024 prächtig entwickelt (Quelle: www.cash.ch)
Im «Swiss Equities Portfolio» treffen sie auf ABB, Baloise, Cembra Money Bank, Galderma, Galenica, Geberit, Holcim, Lindt&Sprüngli, Mobimo, Richemont, Schindler, Swiss Life, Swissquote und Swiss Re. Unter dem Strich bleibt es bei 20 taktischen Aktienempfehlungen aus der Schweiz.
Bei den glattgestellten Titelpositionen stechen mit Swiss Prime Site und Zurich Insurance gleich zwei besonders hervor. Beide Empfehlungen gehen auf Mitte August letzten Jahres zurück – und mit beiden liessen sich prozentual zweistellige Gewinne erzielen. Bei den Valoren von Swiss Prime Site blieb ein Gewinn von 21,3 Prozent hängen, bei jenen von Zurich Insurance gar einer von 26,7 Prozent.
Schauen wir mal, ob die neuen taktischen Kaufempfehlungen des Anlagestrategen unter einem ähnlich guten Stern stehen. Mir fällt übrigens auf, dass sich nach dem Ausscheiden von Nestlé kein einziges Schwergewicht mehr unter den Favoriten Pocincis finden lässt. Für mich ist höchst fraglich, ob der SMI auch wirklich ohne die Mithilfe der drei Schwergewichte zu den bisherigen Höchstständen aufschliessen kann.
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Am vergangenen Donnerstag berichtete ich im Insider Briefing, dass sich mit Florian Schuhbauer und Klaus Röhrig zwei neue Grossinvestoren bei SoftwareOne eingenistet haben. Hielten sie über ihr Investment-Vehikel Active Ownership Fund an diesem Morgen etwas mehr als drei Prozent am Anbieter von Cloud-Lösungen, bringen sie nur wenige Tage später bereits mehr als fünf Prozent der Stimmen auf die Waage.
Noch lassen sich in Bezug auf die Motive Schuhbauers und Röhrigs bloss Mutmassungen anbringen. Fakt ist: Da die beiden auf Spezialsituationen spezialisiert sind, passt SoftwareOne spätestens seit dem geplanten Zusammenschluss mit der norwegischen Crayon bestens ins Beuteschema. Und was dem Verwaltungsrat weniger gefallen dürfte: Die neuen Grossaktionäre sind bekannt für ihre aktive Einflussnahme bei Unternehmen.
Die Aktien von SoftwareOne verspüren seit wenigen Wochen wieder Rückenwind (Quelle: www.cash.ch)
Will man Berechnungen des für die Zürcher Kantonalbank tätigen Analysten Christian Bader Glauben schenken, dann sind bei den Aktien von SoftwareOne deutlich höhere Notierungen möglich. Er selber lässt vorerst zwar nur 40 Millionen Franken der vom Unternehmen selber im Zuge des Zusammenschlusses mit Crayon angepeilten Kostensynergien von 80 bis 100 Millionen Franken in sein Bewertungsmodell miteinfliessen. Nichtsdestotrotz deutet letzteres einen fairen Aktienkurs von mehr als 10 Franken an. Erst kürzlich stufte Bader die Valoren deshalb von «Marktgewichten» auf «Übergewichten» herauf.
Interessant wäre es nun zu erfahren, wo der faire Aktienkurs denn unter Berücksichtigung der genannten 80 bis 100 Millionen Franken liegen würde. Ich selber wäre nicht überrascht, wenn die beiden neuen Grossaktionäre mit eben diesen Zahlen arbeiten würden.
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