Die hohe Volatilität im vergangenen Jahr bekamen die Aktien der grossen US-Technologieunternehmen besonders zu spüren. Immer wenn es an den Märkten volatil wurde, schlugen die FAANG-Aktien stark aus, entweder nach oben oder nach unten. So ging es etwas mit der Apple-Aktie zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember 2018 um 40 Prozent abwärts.

Zwar haben sich die FAANG-Werte im laufenden Jahr gut erholt – Facebook +34 Prozent, Amazon +22 Prozent, Apple +25 Prozent, Netflix +37 Prozent, Google (Alphabet) +16 Prozent – doch es verbleiben einige Faktoren für unruhige Märkte: die Spätphase des amerikanischen Konjunkturzyklus, der ungelöste Handelsstreit zwischen China und den USA sowie schwächeres Gewinnwachstum der Unternehmen.

Heftiges Auf und Ab: die Aktien von Facebook (rot) und Apple (violett) in den letzten zwölf Monaten, Quelle: cash.ch

Christophe Braun, Investmentspezialist bei der amerikanischen Capital Group, empfiehlt Anlegern deshalb, auf ein anderes Aktien-Akronym zu setzen: DANG. Dahinter steckt die Strategie, etablierte Dividendenzahler aus unterschiedlichen Sektoren zu kaufen. Diese sollten in volatilen Zeiten für stetige Erträge sorgen und langfristigen Mehrwert bieten, schreibt Braun in einer Kurzanalyse. Und: "Sie gehören zu verschiedenen Sektoren und bilden eine Vielzahl von Geschäftsmöglichkeiten, Gewinnpotenzialen und Herausforderungen ab."

Chemie, Pharma, Nahrungsmittel und Autos

Als erstes Beispiel nennt Braun den US-Chemieriesen DowDuPont, der 2019 in drei unabhängige Unternehmen aufgespalten werden soll. Diese sollen viel mehr wert sein als bisher angenommen. Und bis es so weit ist, erhalten Anleger eine ansehnliche Dividendenrendite von 4 Prozent. Das A in DANG stammt von AbbVie. Ein Pharmakonzern, auch er aus den USA. Braun bezeichnet AbbVie als "etabliert und innovativ", zudem unterschätze der Markt die Stabilität des Geschäftsmodells. Bei einer Rezession würde sich der Ausblick nicht gross verändern.

Auch Nestlé gilt als defensiver Dividendenzahler (Rendite 2,6 Prozent). Interessant, weil langweilig ist der Schweizer Nahrungsmittelhersteller laut dem Analysten. Unabhängig vom Konjunkturumfeld will Nestlé bis 2020 ein mittleres einstelliges Wachstum hinlegen. Gerade bei angelsächsischen Investoren ist Nestlé derzeit beliebt (cash berichtete), allerdings wird die Luft immer dünner. Nestlé kostet 20 Prozent mehr als zu Jahresbeginn und notiert momentan auf Allzeithoch. Und auch die Bewertungen liegen mittlerweile über dem historischen Durchschnitt.

Letzter Bestandteil von DANG ist der Automobilhersteller General Motors. Während andere Autobauer mit etlichen Problemen kämpfen, sorgt bei GM das Thema "autonomes Fahren" für Fantasie. In diesem Bereich soll der Hersteller von Chevrolet, Buick oder Cadillac in den USA führend werden. "Zwar wird der Wert dieses Geschäftszweigs zurzeit noch recht niedrig bewertet, er könnte die Branche aber in den nächsten Jahren grundlegend verändern", schreibt Braun. Sein Fazit: Die erwähnten Unternehmen seien ein gut diversifiziertes Portfolio mit begrenzter Volatilität und Wachstumschancen. Ob er Recht hat, wird sich bei der nächsten Volatilitätswelle zeigen. Eines ist aber heute schon klar: Punkto Performance hat DANG gegenüber FAANG (noch) keine Chance.

TitelPerformance 2019Perf. 52 Wochen
FAANG  
Facebook+34+11
Amazon+22+30
Apple+25+16
Netflix+37+25
Alphabet+16+19
DANG  
DowDuPont+6-11
AbbVie-10-8
Nestlé+20+26
General Motors+16+3

Angaben in Prozent, Quelle: cash.ch (Stand 08. April 2019)