Die Aktie von Temenos kann sich am Mittwochmorgen dem schwachen Börsenumfeld nicht entziehen. Nach einem frühen Vorstoss bis auf 82 Franken gewinn sie zur Stunde noch 0,3 Prozent auf 78,86 Franken. Als stützend erweisen sich spekulative Käufe im Call-Warrant TEMJJB.

Spekulationen gehen zurück auf Ende Oktober

Börsenbeobachter erklären sich die Derivatkäufe mit einem Bericht des Finanz-Blogs "Inside Paradeplatz". Im Bericht lassen die Autoren altbekannte Übernahmespekulationen hochkochen. Der oft erwartete, aber nie eingetretene Verkauf des Bankensoftwareherstellers an einen ausländischen Finanzinvestor stehe unmittelbar vor der Tür. Nun, da der Aktienkurs gesunken sei, könnten sich Genfer nämlich mit einem tieferen Angebot zufriedengeben, wie es heisst. Damit spielen die Autoren auf Vermutungen an, dass die Gespräche bisher an zu hohen Preisvorstellungen auf Seiten von Temenos gescheitert sind.

Denn eigentlich gehen die ursprünglichen Spekulationen auf den vergangenen Oktober zurück (cash berichtete). Damals wollte die Nachrichtenagentur Bloomberg in Erfahrung gebracht haben, dass der skandinavische Finanzinvestor EQT um Temenos buhle – was den Aktienkurs innerhalb von weniger als 48 Stunden um mehr als 20 Prozent ansteigen liess.

Analysten fehlt der Glaube an einen Verkauf an einen Finanzinvestor

Wie aus den Handelsräumen hiesiger Banken verlautet, ranken sich nicht zum ersten Mal Übernahmegerüchte um Temenos. In der Vergangenheit sei allerdings eher industriellen Käufern wie den beiden Softwaregiganten SAP oder Microsoft ein Interesse an den Genfern nachgesagt worden.

Analysten äussert die Vermutung, dass EQT oder ein anderer Finanzinvestor bei einer fremdfinanzierten Übernahme vor allem an den wiederkehrenden Umsätzen interessiert sein dürfte. Die Aktie werde allerdings schon heute mit einem Mehrfachen der wiederkehrenden Umsätze bewertet. Zudem habe im Vergleich mit anderen Softwareherstellern einen eher tiefen Anteil an wiederkehrenden Umsätzen. Umso mehr fehlt vielen Analysten der Glaube an ein Zustandekommen einer Übernahme.

Mit einem Minus von knapp 40 Prozent seit Anfang Januar zählt die Temenos-Aktie zu den diesjährigen Verlierern aus dem 30 Titel starken Swiss Leaders Index (SLI).