Den US-Regulierern sind diese Angebote allerdings ein Dorn im Auge. Aus ihrer Sicht handelt es sich um Wertpapier-Kontrakte, die staatlich lizensiert werden müssen. Nachfolgend einige Fragen und Antworten zum Thema "Staking":

WAS IST «STAKING»?

Halter von Kryptowährungen können über "Staking" an der Verifizierung von Transaktionen teilhaben und werden dafür entlohnt. Hierzu wird die gewünschte Menge digitaler Devisen wie bei einem Sperrkonto vorübergehend von einer anderweitigen Nutzung ausgeschlossen. Spezielle Dienstleister oder "Schürfer", können diese Guthaben nutzen, um den Zuschlag für die Verifizierung von Transaktionen mit Kryptowährungen zu erhalten. Bei Cyber-Devisen wie Ethereum, die nach dem Prinzip "Proof-of-Stake" arbeiten, konkurrieren nicht viele Schürfer um die Verifizierung. Stattdessen wird die Aufgabe demjenigen zugeteilt, der zu einem bestimmten Zeitpunkt das größte Guthaben ("Stake") vorweisen kann.

Für Halter von Kryptowährungen ist "Staking" eine Möglichkeit, das Geld für sich arbeiten zu lassen und eine Rendite zu kassieren. Für Regulierungsbehörden ähnelt das Prinzip einem Investitionsvertrag, der bestimmten Regularien unterliegt.

WELCHE UNTERNEHMEN BETEILIGEN SICH AN «STAKING»?

Zahlreiche Kryptobörsen wie Coinbase, Binance, Crypto.com, Huobi oder OKX bieten "Staking" für verschiedene Cyber-Devisen an. Dabei bieten sie abhängig von der Kryptowährung jährliche Renditen zwischen zwei und 40 Prozent. Zu den beliebtesten Devisen für "Staking" zählen neben Ethereum Solana, Polygon und Avalanche. Inzwischen bieten auch einige Fintechs wie der britische Finanzdienstleister Revolut diesen Service an.

WARUM HABEN DIE REGULIERER EIN PROBLEM DAMIT?

Der US-Börsenaufsicht SEC zufolge informieren die meisten "Staking"-Anbieter ihre Kunden nicht ausreichend, wie die digitalen Münzen genau genutzt werden. Außerdem müssten diese Angebote lizensiert werden. Obwohl zahlreiche Regulierer ihre Besorgnis über Kryptoprodukte geäußert haben, die Kunden mit dem Versprechen hoher Renditen locken, sind außerhalb der USA bislang keine größeren regulatorischen Initiativen geplant.

WIE GEHT ES WEITER?

Obwohl die Börse Kraken ihr "Staking"-Angebot in den USA auf Druck der SEC und gegen eine Strafzahlung von 30 Millionen Dollar einstellen musste, sind die Auswirkungen auf die Konkurrenz unklar. Coinbase sieht sich von diesem Fall nicht betroffen, da sich das eigene Produkt "grundsätzlich unterscheide". Allerdings verdonnerte der US-Staat New Jersey das Unternehmen wegen Gesetzesverstöße im Zusammenhang mit "Staking" zu einer Strafe von fünf Millionen Dollar.

(Reuters)