Am 29. Mai 2000 wurde Swissquote mit einem Kurs von 26 Franken pro Titel an der Six kotiert. Seither geht es für Swissquote kontinuierlich nach oben. Pünktlich zu ihrer 25-jährigen Präsenz an der Schweizer Börse macht sie sich ein Geschenk:

So erreichten die Aktien der Online-Bank am Freitag im Vormittagshandel mit plus 2,5 Prozent gegenüber dem Vortag ein neues Allzeithoch von 487 Franken pro Aktie. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI legt in der gleichen Zeit 0,7 Prozent zu. Seit Anfang Jahr beträgt das Plus 36,5 Prozent und im 52-Wochen-Vergleich fast 74 Prozent. 

Das schlägt sich auch in den meisten Bewertungen nieder. Von den insgesamt acht Analysten bei Bloomberg empfehlen drei die Titel zum Kauf, vier zum Halten und einer zum Verkauf. Das 12-monatige Kursziel veranschlagen sie zurzeit bei 368 Franken. 

Deutlich optimistischer ist die Basler Kantonalbank. Sie erhöht ihr Kursziel auf 550 von 420 Franken und stuft die Aktien mit «Übergewichten» ein. Dies entspricht dem zurzeit höchsten Kursziel für die Aktien der Online-Bank. 

Swissquote profitiert von Marktvolatilität

Swissquote profitiere aktuell von den Turbulenzen an den Finanzmärkten, die der von US-Präsident Donald Trump losgetretene Zollkkonflikt ausgelöst hat, erklärte CEO Marc Bürki jüngst in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AWP. Trotz erwartetem Rückgang des Zinsertrags, geht er davon aus, dass Swissquote die Ergebnisse im Vergleich zu 2024 verbessern könne. Laut Bürki habe Swissquote ein starkes erstes Quartal im laufenden Geschäftsjahr verzeichnen können.

Für den weiteren Jahresverlauf 2025 gibt sich Swissquote zurückhaltend und will den Erfolg des Jahres 2024 «konsolidieren». Das Institut strebt entsprechend eine kleine Ausweitung des Nettoertrags um 2 Prozent auf 675 Millionen Franken an, während der Vorsteuergewinn mit 355 Millionen knapp 3 Prozent höher ausfallen soll.

In den kommenden Jahren soll das starke Wachstum allerdings weitergehen. Als neue mittelfristige Zielvorgabe will Swissquote bis im Jahr 2028 einen Vorsteuergewinn von 500 Millionen Franken erreichen. In der Zwischenzeit wolle man die Diversifikation und die Art der Nettoerträge verbessern und die Vorsteuermarge ausweiten, heisst es.

Vollbank mit viel Technologie

Die Weichen für das Wachstum habe Swissquote gestellt, wie CEO Bürki im AWP-Interview weiter sagt. Swissquote habe sich von einer spezialisierten Trading-Bank zu einer Vollbank mit viel Technologie und ohne Filialen entwickelt. «Es fehlt vielleicht noch ein Konsumkreditgeschäft - aber das ist kein Bereich, in den wir gehen wollen», sagte Bürki. «Heute kann man bei Swissquote eigentlich alles machen: Man kann national und international Zahlungen tätigen oder eine Debit-Karte haben. Viele unserer Kunden nutzen Swissquote mittlerweile als Salär-Konto.»

Damit sei die Bank mittlerweile auch deutlich weniger abhängig vom Börsenhandel und der Fluktuation an den Märkten. Gut die Hälfte des Ertrags sei heute nicht mehr «transaktionsorientiert». Vor zehn Jahren sei es noch lediglich ein Viertel der Erträge gewesen. Ausserdem habe Swissquote nicht nur das Angebot ausgebaut, sondern sich auch über das Auslandsgeschäft diversifiziert.

Und auch die positive Einstellung zu Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum hat sich mit Trump derweil nicht verändert. Zwischenzeitlich habe es zwar etwas Unsicherheit am Markt gegeben. Er gehe aber nach wie vor davon aus, dass der Bitcoin auf 125'000 steigen könnte.

(cash/AWP)