Der Agrochemiekonzern Syngenta hat im ersten Quartal 2015 einen markanten Umsatzrückgang erlitten; erwartungsgemäss hat der erstarkte US-Dollar dem Unternehmen zu schaffen gemacht. So stagnierte zwar der in lokalen Währungen (LW) berechnete Umsatz auf 4,02 Mrd USD, in Dollar wird hingegen ein scharfer Rückgang um 14 Prozent ausgewiesen. Vor allen die Aufwertung des Dollars zum Euro und zu den Währungen in den GUS-Staaten belasteten die Rechnung.

Vorbörslich werden die Aktien von Syngenta 3,5 Prozent tiefer gehandelt (hier gehts zur Vorbörse auf cash).

Im Berichtsquartal vermochte Syngenta Angaben vom Freitag zufolge die Verkaufspreise um 8 Prozent zu erhöhen, hauptsächlich auf Steigerungen in den GUS-Staaten zurückzuführen. Ohne die GUS-Staaten legten die Preise um 1 Prozent zu. Die Absatzmengen gingen um 7 Prozent zurück.

Im Bereich Pflanzenschutz sank der Umsatz zum Jahresauftakt um 12 Prozent auf 2,84 Mrd USD, in Lokalwährungen resultierte ein Plus von 1 Prozent. Im Bereich Saatgut sackten die Verkäufe gar um 19 Prozent auf 1,02 Mrd USD ab; in Lokalwährungen betrachtet stagnierten sie. Der Umsatz des integrierten Geschäftes, das um 15 Prozent rückläufigen Geschäft von "Lawn and Garden" also ausgerechnet, sank von Januar bis März um 15 Prozent (-5 Prozent in LW).

Erwartungen bei weitem verfehlt

Mit dem vorgelegten Zahlenset hat Syngenta die Markterwartungen deutlich verfehlt. Von AWP befragte Analysten hatten im Schnitt einen Gesamtumsatz von 4,40 Mrd USD erwartet.

"In einem Umfeld mit volatilen Wechselkursen und Agrarpreisen haben wir unsere Fähigkeit unter Beweis gestellt, Risiken erfolgreich zu managen, wie die erheblichen Preissteigerungen zeigen, die in den GUS-Staaten erreicht wurden", lässt sich Konzernchef Mike Mack in dem "Trading Statement" von Syngenta zitieren. Man sei zudem auf Kurs, um die mit dem Massnahmenpaket "Accelerating Operational Leverage" angepeilte Kosteneinsparungen zu erreichen.

"Wir halten weitgehend unverändert an unseren Umsatzzielen für das Gesamtjahr zu konstanten Wechselkursen fest", so Mack weiter zu den Prognosen. Zu Jahresbeginn stellte Syngenta "im Wesentlichen" unveränderte Umsätze in Lokalwährungen in Aussicht. Das EBITDA nach Währungseinflüssen werde sich "etwa" auf dem Niveau von 2014 bewegen und das Management rechnen mit der einem "erheblichen" Free Cashflow.

Nach einer langen Durststrecke haben sich die Syngenta-Aktien im laufenden Jahr mit einem Plus von 7,3 Prozent überdurchschnittlich gut entwickelt (SMI: +4,6 Prozent). Die Titel werden aktuell wieder nahe am 12-Monatshoch von 350 CHF gehandelt. Von den im Frühjahr 2013 markierten Höchstständen bei 416 CHF liegen die Aktien aber ein grosses Stück weit entfernt.

(AWP)