So sank der Absatz in Schweden um 80,7 Prozent, wie aus Daten vom Freitag hervorgeht. In den Niederlanden lag der Rückgang bei 73,8 Prozent, in Portugal bei 33 Prozent. Auch in Dänemark und Frankreich wurden nach Daten vom Donnerstag weniger als halb so viele Tesla-Fahrzeuge verkauft wie vor Jahresfrist. In Norwegen legte der Absatz dagegen um 11,8 Prozent zu.

Eine Rolle für den Rückgang spielt, dass das Unternehmen zunehmend Konkurrenz durch etablierte Autobauer wie Volkswagen und vor allem durch Neuankömmlinge aus China wie BYD bekommt. «Tesla hat mit seinem derzeitigen Produktangebot seinen technologischen Vorsprung weitgehend verloren», sagte Andy Leyland, Mitgründer des Lieferketten-Spezialisten SC Insights. Derzeit bringt das von Elon Musk geleitete Unternehmen eine neue Version seines Bestsellers Model Y auf den Markt. Das Fahrzeug kann in vielen europäischen Märkten bestellt werden, wird aber erst ab Juni an die Kunden übergeben. Damit dürfte erst dann Klarheit darüber bestehen, wie gross der Einfluss des Modellwechsels auf den Absatz ist.

Schliesslich stösst Musks Unterstützung von Rechtspopulisten auf scharfe Kritik. Befremdet von Musks Politik kehrten vor allem in Europa und auf dem wichtigsten US-Markt Kalifornien viele Kunden der Vorzeigemarke den Rücken. Tesla-Autos und -Filialen wurden zum Ziel von Protesten und Vandalismus. «Die Marke hat einen Rückschlag bei ihrer Reputation in Europa erlitten», sagte Ginny Buckley, Chefin des Elektromobilitäts-Informationsdienstes Electrifying.com. Sie verwies auf eine Umfrage, wonach 59 Prozent der Befragten die Aktivitäten Musks als Grund dafür genannt hatten, keinen Tesla zu kaufen. Tesla antwortete zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme. 

(Reuters)