Das Netto-Ergebnis sprang im vierten Quartal um knapp 60 Prozent auf 3,69 Milliarden Dollar, wie der weltgrösste Elektroautobauer mit Sitz in Texas am Mittwochabend mitteilte. Der Umsatz betrug 24,32 Milliarden Dollar und damit leicht über den Analystenerwartungen.

Das Unternehmen lieferte zum Jahresende 405'278 Autos aus. Das selbst gesteckte Ziel, die Auslieferungen im Gesamtjahr um 50 Prozent zu steigern, verfehlte Tesla trotz des Rekords im vierten Quartal jedoch.

Die Tesla-Aktie legte im nachbörslichen Handel 4,3 Prozent zu.

Ausgebremst wurde Tesla im vierten Quartal durch anhaltende Logistikprobleme sowie einen sinkende Nachfrage im Zuge von steigenden Zinsen und Rezessionsängsten. Die operative Rendite lag im Schlussquartal bei 25,9 Prozent, das niedrigste Niveau seit zwei Jahren.

Rabatte greifen

Tesla hatte erst kürzlich die Preise weltweit um bis zu 20 Prozent gekappt, um die Nachfrage nach seinen Elektroautos anzukurbeln. Dabei nimmt Konzernchef Elon Musk in Kauf, dass die Ertragskraft schrumpft.

Musk sprach das Thema zu Beginn einer Telefonkonferenz mit Investoren und Analysten an. "Die Preissenkungen machen für den Durchschnittsverbraucher wirklich einen Unterschied". Die Nachfrage sei im Januar etwa doppelt so hoch wie die Produktion gewesen und die Verkäufe könnten in diesem Jahr die Zwei-Millionen-Marke erreichen, wenn keine externen Störungen auftreten, erklärte Musk.

Er setzt darauf, dass Konkurrenten wie Ford und Volkswagen sowie aufstrebende Start-ups wie Rivian und Lucid wegen der steigenden Rohstoffkosten bei gleichzeitig sinkender Nachfrage nachziehen und ihre Preise ebenfalls senken.

Truck von Tesla erwartet

In China gibt es bereits Anzeichen, dass die Strategie greift: Die Hersteller Xpeng und Seres haben als Reaktion aus Tesla ebenfalls ihre Preise gesenkt, um in dem Wettbewerb mithalten zu können.

Tesla fährt unterdessen seine beiden neuen Fabriken in Austin (Texas) und Grünheide bei Berlin hoch. Und die Ertragskraft des US-Konzerns reicht immer noch aus, um das Produktionsnetz noch enger zu knüpfen: Für 3,6 Milliarden Dollar sollen im US-Bundesstaat Nevada zwei neue Giga-Fabriken entstehen. In einem der Werke soll der mehrmals aufgeschobene Sattelschlepper "Semi Truck" vom Band rollen.

(Reuters)