Mit einem Plus von über 1 Prozent hat der SMI eine gute Woche hinter sich. Profitiert haben – fast alle. Im SMI sind 17 von 20 Titel im Plus. Eher zyklisch ausgerichtete Aktien wie ABB (+3,4 Prozent) und Sika (+3,3 Prozent) haben genauso deutlich zugelegt wie Versicherungswerte wie Swiss Re (+3,2 Prozent), Swiss Life (+2,3 Prozent) oder Zurich (+2,4 Prozent). Die drei Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis performten ebenfalls positiv.

SMI-Wochengewinner Geberit (+5,8 Prozent) hat am Dienstag durch sein sehr gutes Quartalsresultat Schub erhalten. Der Trend, in der Pandemie die eigenen vier Wände zu verschönern, hat dem Sanitärtechniker viel Geschäft gebracht. Die Analysten zeigten sich durchs Band positiv überrascht von auf allen Ebenen besser als erwartet ausgefallenen Zahlen. Goldman Sachs wies unter anderem darauf hin, dass Geberit die höchste je in einem Quartal erzielte Marge erreicht habe.

Performance des SMI auf Wochensicht (Quelle: Bloomberg).

Bei Alcon (-8,9 Prozent) allerdings hatten die Zahlen genau die gegenteilige Wirkung. Zwar gelten die langfristigen Nachfragetrends für den Augenpflegekonzern als intakt, doch dies wollte sich im ersten Quartal noch nicht so richtig zeigen. Der Umsatz enttäuschte eher.

Am breiten Markt gleicht das Bild eher einer Lotterie: Sehr volatile Titel schlägt es einmal nach oben, einmal nach unten. Bei AMS (+13,9 Prozent) kamen die Zahlen für einmal gut an. Gut wirkte auch der Bericht, dass sich das teuer übernommene deutsche Lichtunternehmen Osram positiv entwickele. 

Noch vor etwa zwei Wochen zerrüttete es den AMS-Kurs, weil Gerüchte um den Grosskunden Apple die Runde machten. Im Vergleich zu Anfang April liegt der Kurs auch bei der jüngsten Erholung um fast 9 Prozent im Minus. 

Performance des SPI auf Wochensicht (Quelle: Bloomberg).

Eine Ausnahme ist V-Zug (+5,6 Prozent): Der Hausgerätehersteller setzt seinen seit Monaten andauernden Anstieg fort und profitiert wie SMI-Top-Aktie Geberit vom Trend zum Häuslichen. Etwas heraus sticht auch die MCH Group (+6,5 Prozent). Berichte über die Messebetreiberin gab es keine, die letzten Zahlen sind Ende März kommuniziert worden: Die Hallen sind wegen Corona leer, die Kassen auch. 

Auch der Kursrückgang von Zur Rose (-10,7 Prozent) dürfte Aufsehen erregt haben. Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke und grösste Konkurrent von Zur Rose ist zwar im ersten Quartal erneut rasant gewachsen und hat auch den operativen Gewinn gesteigert. Allerdings zog dieser wegen höherer Kosten nicht ganz so stark an wie der Umsatz. Unter dem Strich steht zudem weiter ein Verlust. Enttäuschend war, dass Shop Apotheke die Prognose nur bestätigte, nicht aber angehob.

Der Tauchgang ist aber schon seit über zwei Monaten deutlich: Der Kurs von Zur Rose hat sich seit einem Höchstwert am 12. Februar nahezu halbiert. 

Mit Material der Nachrichtenagentur AWP.