Die Aktien von Sea stiegen am Dienstag um fast 10 Prozent auf 145 Dollar, nachdem eine Verdoppelung des Umsatzes gemeldet wurde. Der Gesamtumsatz von Sea stieg im letzten Quartal um über 100 Prozent auf 882 Millionen US-Dollar. Das Wachstum wird angetrieben von der E-Commerce-Plattform Shopee, dem Spieleentwickler Garena und dem Zahlungsdienstleister Seamoney.
Dies ist mehr Munition für diejenigen Investoren, die mit ihren Aktienkäufen auf das Unternehmen aus Singapur Wetten abgeschlossen haben. Sea, zu dessen Grossaktionären der chinesische Tech-Riese Tencent zählte, soll das Zeug haben, der nächste asiatische Internetkoloss zu werden.
Starker Anstieg beim Verlust
Obwohl der Verlust um 40 Prozent auf 393 Millionen Dollar anstieg, zementiert Sea seine Position als eine der besten grossen Aktien der letzten 18 Monate. Bloomberg nennt Sea jedenfalls schon «die weltweit heisseste Large-Cap-Aktie».
Der Kursanstieg erschuf nicht nur drei neue Milliardäre, sondern erzeugte auch eine hitzige Debatte: Die eine Position verteidigt die Vision eines neuen Internetgiganten. Die andere Position sieht eine Tech-Blase, die irgendwann einmal platzen wird. Die Marktkapitualisierung entspricht mit 63 Milliarden Dollar schon jetzt derjenigen des amerikanischen Kreditkartenunternehmens American Express oder dem britischen Mineralölunternehmen BP.
Die Sea-Aktien-Performance seit der Listung am New York Stock Exchange im Oktober 2017 (Quelle: cash.ch).
Eigene Finanzkennzahlen
Die Verantwortlichen bei Sea betonen auch explizit das Wachstumspotenzial: "Die rasche Verlagerung auf den digitalen Lebensstil ist in der Tat eine dauerhafte und irreversible Veränderung, die Sea auf lange Sicht erhebliche Wachstumschancen bieten wird", sagte der CEO Forrest Li an einer Telefonkonferenz am Dienstag.
Seit dem Börsengang in New York im Jahr 2017 hat Sea Investoren und Analysten ermutigt, sich auf Finanzkennzahlen zu konzentrieren, die nicht den anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen oder dem GAAP-Standard entsprechen. Die Führungskräfte von Sea betonten in der Vergangenheit, sie wollten den Investoren bei der Bewertung des Unternehmens helfen.
Anscheinend hat unter Druck durch die US-Börsenaufsichtsbehörde ein Umdenken stattgefunden: Sea-Führungskräfte sagten am Dienstag, die Berichterstattung mit "bereinigten" Umsätzen und weiteren Änderungen an den Umsatzerlösen werde aufhören.
(bloomberg/cash)