Bankchef Ralph Hamers erhielt für sein zweites volles Jahr im Amt 12,2 Millionen Franken (12,3 Millionen Euro), wie aus dem am Montag vorgelegten Jahresbericht der Bank hervorgeht. Für das Jahr zuvor hatte er 11 Millionen Franken erhalten. Der Pool der Bank für Mitarbeiterboni insgesamt lag nur noch bei 3,3 Milliarden Dollar, nach rund 3,7 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.
Das vergangene Jahr war für die größte Schweizer Bank ein durchwachsenes. Die Erträge in der Beratung bei Fusionen und Kapitalerhöhungen halbierten sich in etwa. Dies wurde allerdings durch Zuwächse im Handelsgeschäft und Zuflüsse im Wealth Management kompensiert.
Hamers hatte bereits signalisiert, dass eine Kürzung der Boni ins Haus stehe, wenn sich das Geschäft nicht erholen würde. Im Januar betonte er, die UBS verfüge über eine “gesunde Kultur der leistungsabhängigen Vergütung”. Er sah jedoch keine Notwendigkeit, über die Boni um Leistungsträger in der Branche zu kämpfen.
Mehrere Wall-Street-Banken, die sich noch vor einem Jahr einen kostspieligen Wettlauf um die Spitzenbanker lieferten, haben begonnen, in Vorbereitung auf eine Konjunkturabschwächung Stellen abzubauen. Die Credit Suisse steckt in einer komplizierten Umstrukturierung, die Tausende von Stellenstreichungen und eine Ausgliederung der Investmentbank umfasst. Sie hat den Bonuspool für 2022 um etwa die Hälfte gekürzt. Die Geschäftsleitung erhält nach dem schlechtesten Jahr seit der Finanzkrise nichts.
Italiens UniCredit indessen wird den Bonuspool für das letzte Jahr um 20 Prozent aufstocken, wie Bloomberg bereits berichtete. Die Vergütung von Bankchef Andrea Orcel, einem ehemaliger UBS-Investmentbanker, steigt um 30 Prozent.
(Bloomberg)