Sie wuchsen im Februar vor allem wegen der guten Geschäfts mit den EU-Staaten saison- und kalenderbereinigt um 6,4 Prozent zum Vormonat auf die Bestmarke 124,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet, nachdem es im Januar einen Rückgang von 3,0 Prozent gegeben hatte. Die Importe legten diesmal mit 4,5 Prozent ebenfalls kräftig zu und erreichten mit 113,1 Milliarden Euro gleichfalls einen Rekordwert, nachdem sie zu Jahresbeginn noch um 4,0 Prozent gefallen waren. Hier hatten Experten einen Anstieg von 1,4 Prozent vorhergesagt.

Die Exporte nach Russland brachen im Februar gegen den Trend um 6,3 Prozent zum Vormonat ein, die Importe sogar um 7,4 Prozent. "Der Aussenhandel mit Russland war erst ab Ende Februar 2022 durch den Angriff Russlands auf die Ukraine und die in der Folge getroffenen Sanktionen eingeschränkt", erklärten die Statistiker. Inwieweit sich die westlichen Sanktionen und andere Massnahmen zur Exportbeschränkung auswirken, dürfte erst ab März genauer sichtbar werden, hiess es. Experten erwarten starke Einbrüche. "Die negativen Aussenhandelsdaten mit der Russischen Föderation im Februar sind vermutlich noch verhältnismässig gut im Vergleich zu dem, was in den kommenden Monaten veröffentlicht wird", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. "Der Russland-Handel wird regelrecht einbrechen."

Dagegen wuchsen die deutschen Ausfuhren in die EU-Staaten im Februar um 10,4 Prozent zum Vormonat, die zum wichtigsten Handelspartner China um 6,4 Prozent und die in die USA um 2,7 Prozent. Allerdings dürfte es in diesem Tempo nicht weitergehen: Denn die Stimmung unter den deutschen Exporteuren ist nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine am 24. Februar eingebrochen: Das Barometer für die Exporterwartungen stürzte im März auf minus 2,3 Punkte ab, nachdem es im Februar noch bei plus 17,0 Zähler gelegen hatte, wie das Ifo-Institut bei seiner monatlichen Unternehmensumfrage herausfand. Einen stärkeren Rückgang gab es bisher nur zu Beginn der Corona-Krise im April 2020. "Insbesondere Unternehmen mit wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland blicken deutlich pessimistischer auf die kommenden Monate", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Der Zuwachs der Exporte wird sich merklich verlangsamen."

(Reuters)