Swiss Life hatte jüngst an der Schweizer Börse einen schweren Stand und auch am Donnerstag geht die Talfahrt weiter: Die Titel verlieren 2,7 Prozent auf 553 Franken, während der Swiss Market Index (SMI) nur 0,1 Prozent tiefer steht. Seit Publikation des enttäuschenden 9-Monatsabschluss am 8. November beträgt der Kursrückgang knapp 6 Prozent. Ersten Kommentaren aus der Analystengemeinde zufolge bleibt der Zwischenbericht den Erwartungen einiges schuldig, es folgten diverse Kurszielsenkungen.

Am Donnerstag reihte sich auch die Bank of America ein und stuft den Titel von «Halten» auf «Verkaufen» zurück. Der zuständige Analyst senkte zudem das Kursziel von 625 auf 586 Franken. Das ergibt noch ein Kurspotenzial von 5 Prozent auf die nächsten zwölf Monate. 

Jetzt vollständig in Pessimismus zu verfallen, scheint allerdings verfrüht. Aktuell beträgt die Dividendenrendite 5,3 Prozent. Nimmt man das Kurspotenzial der US-Investmentbank als Gradmesser, so ergibt das immer noch eine Gesamtrendite von etwas mehr als 10 Prozent.

Es ist deshalb kein Wunder, dass sich Swiss Life zum Beispiel an erster Stelle bei der von der Bank Vontobel zusammengestellten Liste der 15 Schweizer Dividendenaristokraten befindet - weshalb Swiss Life die Nummer eins ist und welche weiteren Dividendenperlen sich auf der Liste befinden, lesen Sie hier

Simon Foessmeier, Analyst von Vontobel, zeigt sich optimistisch. Der Zwischenbericht bewege sich insgesamt im Rahmen der Erwartungen. Swiss Life könne damit zwar nicht ganz an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen. Gut genug, um die Kauf-These zu bestätigen sei der Zwischenbericht aber alleweil, so die Einschätzung von Foessmeier. Dank der starken Solvenz rechnet er mit einem weiteren Dividendenwachstum und einer Fortsetzung des Aktienrückkaufprogramms.

Auch die Bank Berenberg bleibt zuversichtlich, auch wenn das Kursziel für Swiss Life von 633 auf 621 Franken zurückgenommen wurde. Die Einstufung lautet weiterhin «Buy». Die Marktstimmung Swiss Life gegenüber hänge oft stark vom Immobilienmarkt ab, schreibt Analyst Thomas Bateman. Dabei sei der wahre Treiber der Equity Story die Fähigkeit des Versicherers, Barmittel zu generieren. Dadurch würden laut dem Experten die vorsichtigen Prognosen von Swiss Life im Bezug auf den Immobilienmarkt durch die steigenden Zinssätze etwas ausgeglichen werden.

(cash/AWP)