Die Inflation stieg im Januar um 0,5 Prozent, was auf Jahressicht zu 6,4 Prozent Teuerung führte. Dies geht aus Zahlen des US-Arbeitsmarktministeriums zurück, die am Dienstag publiziert worden sind. Ökonomen und Analysten hatten einen Inflationanstieg um 0,4 Prozent erwartet, was zu 6,2 Prozent Inflation auf Jahressicht geführt hätte. 

Der Preisauftrieb geht vor allem auf höhere Kosten für Wohneigentum, Gas und Benzin zurück.

Die Kerninflation, welche die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energieträger ausschliesst, liegt ebenfalls höher als erwartet. Sie stieg im Januar um 0,5 Prozent auf eine Inflation im Jahresvergleich von 5,6 Prozent. Prognostiziert waren 0,3 Prozent respektive 5,5 Prozent gewesen.

Die US-Indices haben den Handel schwächer eröffnet. Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq fallen zwischen 0,26 und 0,80 Prozent. 

Einfluss auf die Fed-Geldpolitik

Es ist bereits der siebte Rückgang der US-Inflation in Folge. Doch das Ziel der Notenbank Federal Reserve von einer Teuerungsrate von 2,0 Prozent bleibt noch immer weit entfernt.

Die Entwicklung der Inflation hat einen wesentlichen Einfluss auf die Zinspolitik der Notenbank Federal Reserve (Fed). Diese hat in den vergangenen elf Monaten zur Bekämpfung der Inflation den Leitzins zuletzt auf 4,5 Prozent angehoben. Die Aktienmärkte hoffen indessen, dass eine nachlassende Inflation die Zinsanhebungen noch im ersten Halbjahr 2023 beenden wird. Gleichbleibende oder tiefere Zinsen würden sich positiv auf Aktienkurse auswirken.

"Die Fed ist nach eigenem Bekunden in der Nähe des Zinshochs", sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank in Liechtenstein. Für die Washingtoner Notenbank gestalte sich allerdings die Kommunikation des Stopps weiterer Zinsanhebungen als schwierig. "Das Problem ist, dass sich die Finanzierungsbedingungen trotz der Zinsanhebungen nicht deutlich genug verschlechtert haben. Gleichzeitig ist der Arbeitsmarkt noch stark, die Inflationsraten bleiben noch immer auf verhältnismässig hohem Niveau", so Gitzel weiter.

Die US-Währungshüter müssten also weiterhin ihren Willen zu Zinsanhebungen bekunden. Wenn sich aber in den kommenden Monaten die Konjunkturaussichten deutlicher eintrübten und gleichzeitig die Teuerungsraten weiter signifikant fielen, sei in den Frühjahrsmonaten der Zeitpunkt gekommen, ab dem die Fed von weiteren Zinsanhebungen absehen könne.

Eine Mehrheit der jüngst von Reuters befragten Experten erwartet, dass die Zentralbank noch zwei kleine Schritte nach oben machen wird und der Zinsgipfel dann bei einem Niveau von 5 bis 5,25 Prozent erreicht sein wird.

(cash/Reuters)