Am Dienstagmorgen fallen die Titel in einem kaum veränderten Gesamtmarkt um 1,8 Prozent auf 313,60 Franken und bilden damit das Schlusslicht im SLI. Seit Mitte Oktober entwickelt sich die Aktie bis auf den Taucher im Zuge der US-Zollankündigungen Anfang April mehr oder weniger seitwärts, da nicht klar ist, wann der Halbleiterzyklus wieder an Schwung gewinnt.
Der Vakuumventil-Hersteller hatte am Morgen anlässlich seines heutigen Kapitalmarkttages neue Mittelfristziele bis 2029 ausgegeben und das angepeilte Umsatzwachstum für 2027 gesenkt.
VAT will 2027 einen Umsatz von 1,5 bis 1,7 Milliarden Franken erzielen - am letzten Kapitalmarkttag 2022 war hier ein Ziel von 1,8 bis 2,2 Milliarden ausgegeben worden. Analysten hatten aber im Vorfeld bereits mit einer Senkung gerechnet, da seither der Franken insbesondere zum Dollar stark aufgewertet hat. Die UBS sieht denn auch die Ziele 2027 und die neuen Mittelfristziele bis 2029 im Rahmen ihrer Erwartungen, ähnlich wie RBC. Die Strategie sehe unverändert aus, heisst es hier.
Für die ZKB liegt die neue Guidance auch in etwa im Rahmen ihrer eigenen Schätzungen. Insgesamt zeuge die erste Kommunikation vom Kapitalmarkttag von der führenden Marktsstellung von VAT, so Analyst Michael Inauen.
Auch Berenberg-Experte Patrick Laager nimmt die gesenkte Guidance für 2027 zur Kenntnis. Allerdings lägen auch die neuen Ziele noch über seinen Schätzungen. Insgesamt bleibe er aber weiterhin an der Seitenlinie. Es sei derzeit noch unklar, wie stark sich das Geschäft im zweiten Halbjahr beschleunigen werde.
Ähnlich zurückhaltend äussert sich Octavian. Die niedrigeren Ziele reflektierten eine gedämpfte Marktentwicklung. Die Experten sehen denn auch das obere Ende der 2027er Umsatzziele als ambitioniert an und das untere Ende als machbar, aber derzeit unsicher und herausfordernd.
Die Bank Vontobel schätzt die Ziele etwas positiver ein. Auf den ersten Blick sähe die neue Guidance zwar wie eine Senkung aus, allerdings implizierten sie ein stärkerer Marktposition und lägen oberhalb der Konsensschätzungen, schreibt Michael Foeth und hält an seiner Kaufempfehlung fest. Insgesamt erhoffen sich alle Analysten noch etwas mehr Klarheit über die Strategie im Laufe des Kapitalmarkttages.
(AWP)