Inklusive Beratern sollen weltweit 3000 Stellen wegfallen, wie das vom chinesischen Geely-Konzern kontrollierte Unternehmen am Montag in Göteborg mitteilte. Das seien rund 15 Prozent aller bürobasierten Arbeitsplätze, ein Grossteil entfällt dabei auf Schweden.
Volvo-Chef Hakan Samuelsson sprach von schwierigen Entscheidungen. «Die Automobilindustrie befindet sich mitten in einer schwierigen Phase. Um diese zu bewältigen, müssen wir unseren Cashflow verbessern und unsere Kosten strukturell senken», sagte er laut Mitteilung. Mit den Gewerkschaften würden Gespräche aufgenommen.
Volvo hatte bereits mit den schwachen Zahlen zum ersten Quartal Ende April verkündet, dass Stellen wegfallen würden und inklusive anderer Massnahmen insgesamt 18 Milliarden schwedische Kronen (knapp 1,7 Mrd Euro) eingespart werden sollen. Details waren aber offengeblieben. Für das Paket werden nun erst einmal Sonderkosten von rund 1,5 Milliarden Kronen fällig, die im zweiten Quartal verbucht würden.
Volvo hatte früh einen Fokus auf reine Batterieelektroautos gelegt (BEV - battery electric vehicles) und in den vergangenen Jahren des Öfteren unter hohen Kosten für die Batteriematerialien gelitten. Der glücklose Ex-Chef Jim Rowan musste plötzlich gehen, mit Samuelsson übernahm Anfang April ein Manager die Geschicke, der Volvo bereits zuvor viele Jahre geführt hatte. Zuletzt wurde das Umfeld im Verkauf härter. Die Zahlen der ersten drei Monate fielen unerwartet schwach aus, eine detaillierte Finanzprognose traut sich das Unternehmen auch wegen der US-Zölle aktuell nicht zu.
Weil der Hochlauf von reinen Elektroautos bei Volvo stockt, legt das Unternehmen künftig auch wieder einen stärkeren Fokus auf Plug-in-Hybride. Diese seien eine pragmatische Brücke für Kunden, die noch nicht für den kompletten Umstieg bereit seien, hiess es. Im ersten Quartal lag der Anteil reiner Elektroautos bei Volvo bei 19 Prozent und damit zwei Prozentpunkte niedriger als ein Jahr zuvor.
(AWP)