Partners Group dürfte die verwalteten Vermögen im ersten Halbjahr 2025 klar weiter gesteigert haben. Zum einen kommt dem Vermögensverwalter die angekündigte Übernahme von Empira zugute. Zum anderen dürften laut Marktansicht positive Wechselkurseffekte geholfen haben.

So rechnen die Analysten nach drei Jahren mit einem Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Bereich - nun durchaus mit einer Rückkehr zu zweistelligem Wachstum bei den Assets.

Konkret rechnen die sieben Analysten, die zum AWP-Konsen beigetragen haben, fürs erste Halbjahr mit einem verwalteten Vermögen von 170,1 Milliarden - eine Zunahme von fast 12 Prozent gegenüber dem Ende 2024 verwalteten Vermögen in der Höhe von 152,3 Milliarden Dollar. Damit liegt die Schätzung in der Mitte der erwarteten Bandbreite von 163,8 bis 177,0 Milliarden Dollar. Bis 2033 sollen die verwalteten Vermögen auf über 450 Milliarden Dollar ansteigen.

Im Fokus stehen vor allem auch Aussagen zum Ausblick. Dabei könnte es zu einer Anpassung der Jahresprognose für die Kundenzusagen kommen, heisst es am Markt. Der Konsens rechnet mit 10,7 Milliarden Dollar an Kapitalzusagen, die Bandbreite liegt zwischen 9,7 bis 11,5 Milliarden. Im ersten Halbjahr 2024 beliefen sich die Kundennachfrage auf 11,1 Milliarden Franken.

Performance Fees und US-Zölle im Blick

Von Interesse sind für die Marktbeobachter ausserdem Aussagen zur Entwicklung der Performance Fees und ob es im laufenden Jahr tatsächlich zu einer spürbaren Verbesserung kommen wird. Eine Erholung bei Partners Group hatte bereits im zweiten Halbjahr 2024 gestartet und sollte sich nach Aussagen des Managements 2025 vollends entfalten.

Mit Blick auf den anhaltenden Zollstreits hatte Partners Group bereits Anfang April gesagt, dass der Privatmarkt-Spezialist nur mit einem begrenzten Einfluss der neuen US-Zölle auf sein Portfolio rechne. Allerdings meint er dabei lediglich die direkten Auswirkungen der angekündigten Zölle, nicht aber die Auswirkungen möglicher Vergeltungsmassnahmen anderer Länder oder Auswirkungen auf die Konjunktur.

So dürften der «Liberation Day» von US-Präsident Donald Trump und die damit einhergehende Verunsicherung nicht spurlos an der Deal- und Exit-Aktivität an Privatmärkten vorübergegangen sein. Die ZKB etwa rechnet mit einer Verschiebung der Verkäufe vom ersten Halbjahr in das zweite Semester 2025 oder ins Jahr 2026.

Ertrags- und Gewinnzahlen publiziert Partners Group allerdings erst am 2. September. Am Dienstag werden lediglich die Neugelder und die verwalteten Vermögen für das erste Halbjahr kommuniziert.

Daran lassen sich zwar recht gut Hinweise für das Ergebnis ablesen: also für die Einnahmen und den Gewinn (bei einer EBIT-Marge von üblicherweise rund 60 Prozent). Allerdings ist bei den Erträgen immer entscheidend, wie hoch - neben dem Anteil der allgemeinen Managementgebühren - der Anteil der erfolgsabhängigen Einnahmen ausfällt, die sich aus den erfolgreichen Verkäufen von Investments ergeben.

Milliardenschwere Übernahme führt zu mehr Kapitalzulagen

Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der Zuger Asset Manager mit Kapitalzusagen im Umfang von 26 bis 31 Milliarden Dollar. Davon ergeben sich 4 Milliarden aus der Übernahme der Empira Group. Anfang Dezember hatte Partners Group die Akquisition des Zuger Immobilien-Investmentmanagers mit Fokus auf den Wohnungssektor angekündigt. Der Abschluss der Akquisition wurde damals im ersten Semester 2025 erwartet.

In den vergangenen Wochen und Monaten hat Partners Group verschiedene Investments und Verkäufe getätigt.

Unter anderem hat der Vermögensverwalter eine Mehrheitsbeteiligung an Infinity Fincorp Solutions erworben - ein Unternehmen mit Sitz in Indien, das auf Kredite für Kleinunternehmer spezialisiert ist. Komplett getrennt hat sich Partners Group hingegen unter anderem von seiner Beteiligung am indischen Immobilienfinanzierer Aavas Financier.

Indes berichtete Bloomberg im Mai, der US-Private-Equity-Investor TPG habe seinen Antrag für eine kartellrechtliche Genehmigung der EU zum Kauf des deutschen Energiemessgeräteherstellers Techem zurückgezogen. Techem sollte an TPG und den Staatsfonds von Singapur GIC gehen. Partners Group hält eine Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen, das bei der Bekanntgabe der Transaktion Anfang Oktober 2024 mit 6,7 Milliarden Euro bewertet wurde. Die Zuger nahmen den Schritt von TPG zur Kenntnis und sagten dazu lediglich, man werde auf Grundlage dieser Entwicklung sorgfältig die Optionen prüfen. Mit dem Abschluss der Transaktion wurde ursprünglich im ersten Halbjahr 2025 gerechnet.

Stärkere Präsenz im Nahen und Mittleren Osten

Partners Group baut derweil seine Präsenz im Nahen und Mittleren Osten aus: Die Gruppe eröffnete in Abu Dhabi einen Hauptstandort und will von da aus auch in Afrika oder Zentralasien wachsen, wie es im Juni hiess. Im Nahen Osten ist Partners Group bereits seit 2010 mit einer Niederlassung in Dubai präsent.

Am Montagnachmittag notieren die Aktien von Partners Group bei 1058 Franken. Ein Mehrjahreshoch erreichten sie Mitte Februar 2025 bei 1426,50 Franken. Seither sind die Titel massiv zurückgekommen und stehen im laufenden Jahr mehr als 14 Prozent im Minus. Das Allzeithoch bei 1667 Franken vom November 2021 ist in noch weitere Ferne gerückt.

Gemäss dem Nachrichtenportal bewerten Analysten den Titel folgendermassen: Acht mit «buy», zehn mit «hold», einer mit «sell». Das durchschnittliche Kursziel für 12 Monate beläuft sich auf 1176,6 Franken.

(cash/AWP)