Am Dienstag wird die UBS über das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2022 berichten. Die Vermögensverwalterin legt Zahlen zu einem Jahr vor, das an den Aktienmärkten und an den Obligationenmärkten denkbar schlechte Renditen eingebracht hat.

Das vierte Quartal, auf die Analyse dessen sich die Branchenspezialisten konzentrieren werden, lebte zwar auch von wieder steigenden Kursen und weiteren Zinserhöhungen. Doch die Zürcher Kantonalbank (ZKB) schreibt in einem Kommentar: "Die Aktienmärkte haben sich etwas erholt, Anlegeraktivitäten blieben jedoch unterdurchschnittlich." 

Dies habe vor allem für das Investmentbanking zu einem schwachen Quartal geführt, schreibt die ZKB. Belastet wurde die Sparte auch von einem relativ tiefen Aufkommen von Börsengängen und Firmenübernahmen.

Der Kurs der UBS-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten (Grafik: cash.ch).

Dabei ist für das Investmentbanking das vierte Quartal traditionell schwach. Besser dürfte es für die UBS im Schweizer Geschäft, dem Asset Management und vor allem dem Global Wealth Management, gelaufen sein. Die grösste Sparte der Bank wird bei den Kommissionen das schwierige Anlagejahr gespürt haben. Die höheren Zinsen dürften dafür die Erträge in der Vermögensverwaltung aufgehüscht haben.

Im Fokus stehen werden auch die Kosten. Bloomberg schätzt, dass die Bank im laufenden Jahr den Kostenblock um eine Milliarde Dollar gesenkt haben wird. Die ZKB rechnet im Wealth Management mit Netto-Neugeldzuflüssen von 13 Milliarden Dollar, so dass sich die Summe der neu verwalteten Vermögen im Gesamtjahr auf 50 Milliarden Dollar belaufen würde. 

Die ZKB geht von einem Reingewinn von 1,551 Milliarden Dollar für das vierte Quartal aus, was über dem Vorjahresergebnis von 1,348 Milliarden Dollar liegt. Der Konsens laut Bloomberg geht von einem tieferen Resultat von 1,289 Milliarden Dollar aus.

Neues Aktienrückkaufprogramm erwartet

Nach einer Dividendenrendite von durchschnittlich 2,6 Prozent im vergangenen Jahr richten sich die Augen auch auf Angaben zur Ausschüttung 2023. Spekuliert wird auf eine etwas höhere Dividende. Neben den Zahlen-Vorgaben stellt die ZKB die Prognose auf, dass die UBS ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über 4 Milliarden Dollar auflegen wird. Die UBS verfüge bei einer Kernkapitalquote (CET-1) von 14,4 Prozent über eine gute Kapitalisierung. 

Aktienrückkäufe sind einer der Gründe, weswegen UBS unter den Schweizer Blue Chips zu den Top-Aktien gehört. Am Donnerstag erreichte sie bei 19,75 Franken ein 52-Wochen-Hoch.

Die Tatsache, dass die UBS Kapital an die Anteilseigner zurückgibt, hat den Kurs zuletzt gestützt. Vergleichen mit Anfang 2022 ist mit knapp 20 Prozent Plus die beste von allen SMI-Aktien. Dieser Performance liegt zugrunde, dass sich die UBS wie viele grosse europäische Banken dem Negativtrend 2022 entziehen konnte und das Jahr im Plus abschloss. Dazu gehört die UBS auch zu den Schweizer Large Caps mit der besten bisherigen Kursentwicklung 2023.  

Von den von Bloomberg erfassten Analysten empfehlen derzeit 16 die Aktie zum Kauf. Neun sprechen ein "Hold" aus und zwei - die Branchenexperten von Barclays und Santander - raten zum Untergewichten der Aktie.

Das höchste Kursziel stammt von Goldman Sachs und beträgt 31,80 Franken und wurde erst vor wenigen Tagen gesetzt. Das gemittelte Kursziel der UBS-Aktie liegt deutlich tiefer bei 21,20 Franken. Zum heutigen Kurs ist das Upside damit nicht mehr besonders hoch.