Dies unterstreicht die Bedeutung, die Peking offenbar der Stützung der fallenden Aktienkurse beimisst. Wie zu hören ist, planen die Behörden unter Federführung der Wertpapieraufsicht CSRC, die oberste Führung über das Marktumfeld und die neuesten politischen Initiativen zu informieren. Seit dem Börsenhoch aus dem Jahr 2021 haben die Aktien auf dem chinesischen Festland und in Hongkong rund 7 Billionen Dollar an Wert verloren.  

Ob aus dem Treffen neue Stützungsmassnahmen hervorgehen werden, sei unklar, hiess es. Die Behörden hätten in den letzten Monaten ununterbrochen daran gearbeitet, Massnahmen zur Stützung der Märkte zu entwickeln, sagten die mit der Sache vertrauten Personen. Central Huijin Investment etwa, die Staatsanteile an grossen Finanzinstituten hält, hat am Dienstag angekündigt, ihren ETF- Bestand zu erhöhen. Die Börsenaufsicht CSRC teilte mit, man werde alles tun, um einen stabilen Marktbetrieb zu gewährleisten.

Angesichts der Nachrichten kletterte das Börsenbarometer CSI-300 am Dienstag um 3,2 Prozent. Der Hang-Seng-Index gewann 3,8 Prozent.

Nach Aussage von Brokern droht in China eine Welle von Kapitalforderungen, mit denen die Anleger ihre mit geliehenem Geld getätigten Geschäfte nachsichern müssen. Weiter fallende Kurse könnten so zu Zwangsverkäufen von Aktien im Wert von mehreren Milliarden Dollar führen. Die Makler befürchten, dass auf diese Weise ein Teufelskreis in Gang gesetzt wird, in dem sich Zwangsverkäufe und fallende Aktienkurse gegenseitig verstärken.

Ein Gericht in Hongkong hatte am Montag die Abwicklung des hoch verschuldeten Immobilienentwicklers China Evergrande Group angeordnet. Evergrande war Ende 2021 mit seinen Auslandsschulden in Verzug geraten und zum Symbol der Schuldenkrise im chinesischen Immobiliensektor geworden. China hat aber auch mit staatlichen Eingriffen bei chinesischen Grossunternehmen und mittels Schikanen gegen ausländische Firmen in China viel Investorenvertrauen verspielt. 

(Bloomberg/csh/Reuters)