Am 23. Juni 2025 tritt die angepasste Zusammensetzung der rund 300 europäischen Aktienindizes in Kraft. Dies geht aus den Anfang Juni veröffentlichten Listen der Betreiberin Stoxx hervor.

In der Regel werden die an den Indizes gelisteten Unternehmen auf ihre Marktkapitalisierung überprüft. Ist diese zu tief, fällt eine Firma weg. Ist dies andererseits genügend hoch, dann wird ein Unternehmen in einen Index aufgenommen. Diesmal betrifft es Valoren von sechs Schweizer Firmen. Vier kommen hinzu, zwei fallen raus.

Immobilienfirma verdrängt Halbleiter-Zulieferer

Den jüngsten Berechnungen zufolge verdrängt die Zürcher Immobiliengesellschaft Mobimo den Röntgen- und Hochfrequenz-Spezialisten Comet aus dem Kanton Freiburg aus den Stoxx-Indizes Global 1800 und Europe 600.

Mobimo konnte nach einem positiven Geschäftsjahr 2024 seinen Investoren eine höhere Dividende ausschütten und zeigt sich für das laufende und kommende Geschäftsjahr zuversichtlich wegen des aktuell günstigen Zinsumfelds und rechnet ab 2026 aufgrund der Fertigstellung neuer Projekte wieder von steigenden Einnahmen aus. Am Dienstagmittag notieren die Mobimo-Valoren bei 322,5 Franken. Seit Anfang Jahr hat der Aktienkurs 10,2 Prozent hinzugefügt, auf 52-Wochen-Sicht gut 25 Prozent. von den bei Bloomberg gelisteten Analysten  gibt es eine Kaufempfehlung, drei Halten und eine Verkaufsempfehlung. Das Kursziel veranschlagen sie bei 306,50 Franken.

Auch Comet ist gut ins Jahr 2025 gestartet und konnte den Umsatz im ersten Quartal um 37,5 Prozent auf 111,2 Millionen Franken steigern. Dennoch reduzierten die Analysten der ZKB Anfang Mai ihre Schätzungen für den Umsatz und den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Sie begründeten dies damit, dass die Dollarschwäche und die globalen Wirtschaftsverwerfungen auf der Halbleiterindustrie lasten könnten und sich die Erholung im Bereich der NAND-Speicherchips weiterhin verzögern könnte. Eine Comet-Aktie kostet am Dienstag 215,6 Franken. Das entspricht einem Minus von 12,2 Prozent seit Jahresbeginn und von 34,2 Prozent im Jahresvergleich. Die Analysten sehen jedoch Potenzial. Neun bewerten die Aktien mit «Kaufen» und einer mit «Halten». Es gibt keine Verkaufsempfehlung. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 301,1 Franken.

Ebenfalls verabschiedet sich VAT aus dem einzigen gelisteten Index iStoxx Global 600: Der Kurs des Halbleiter-Spezialisten entwickelt sich abwärts. Seit Jahresbeginn haben die Valoren 9,39 Prozent verloren, auf 52 Wochen gesehen beträgt das Minus knapp 34 Prozent. Derzeit kostet eine Aktie 310 Franken. Jüngst haben die Analysten von Berenberg ihr Kursziel von 330 auf 337 Franken erhöht, die Einstufung aber auf «Hold» belassen. Im Vergleich zu den Umsatzprognosen des Managements für die Jahre 2027 und 2029 sei man vorsichtiger. Die ehrgeizigen Ziele konnte VAT bisher nur teilweise erreichen. Laut Analystenkonsens beträgt das durchschnittliche Kursziel für zwölf Monate 345,58 Franken. Neun Analysten empfehlen den Titel zum Kauf, zwölf zum Halten und einer zum Verkauf.

Fusionsgesellschaft mit vielversprechender Portfoligrösse

Neu im Stoxx Europe Total Market sind die Vaudoise Versicherung sowie die Cham Swiss Property, die aus dem Zusammenschluss von Ina Invest und der Cham Group in diesem Frühjahr hervorgegangen ist. Laut den zuständigen Analysten der ZKB erreicht Cham Swiss Property durch den Zusammenschluss eine Portfoliogrösse, welche die Nutzung von Skaleneffekten und Synergien ermöglicht. Die hohe Eigenkapitalquote der ehemaligen Cham Group erlaubt es der neu fusionierten Firma, ihre Entwicklungspipeline bis 2032 ohne zusätzliche Kapitalerhöhungen flexibel zu realisieren. Die ZKB stuft die Immobilienfirma mit Marktgewichten ein. Der Kurs notiert aktuell 0,44 Prozent höher bei 22,80 Franken. Zwei Analysten bewerten Cham Swiss Property und veranschlagen ihr durchschnittliches Kursziel bei 24,50 Franken.

Der Versicherungskonzern Vaudoise hat am Dienstag im Morgenhandel 0,33 Prozent auf 613,00 Franken pro Titel eingebüsst. Seit dem 1. Januar hat er fast 25 Prozent und auf 52-Wochen-Sicht sogar 42,3 Prozent zugelegt.

Die Neuzugänge komplettiert der Sportartikel-Hersteller On Holding in den Stoxx-Global 1800 Indizes. Trotz Zolldrohungen in den USA zeigt sich On Holding zuversichtlich wegen positiven Umsatzaussichten. Die Aktie notiert bei 59,15 US-Dollar. Seit dem 1.1. steht das Plus bei gut 8 Prozent und im 52-Wochen-Vergleich bei 43,4 Prozent.

Monique Misteli
Monique MisteliMehr erfahren