Nachdem bereits die Verbraucher- und Erzeugerpreise in den USA die Erwartungen nach oben verfehlt hatten, lag am Freitag auch der PCE-Deflator mit 5,4 Prozent über den erwarteten 5 Prozent. Die Marktreaktion war diesmal eindeutiger also zuvor, wobei unter anderem die renditen von Obligationen wieder anzogen.

Zeitweise hatten Aktien die stetig weiter steigenden Zinsen, falkenhafte Zentralbanktöne und die enttäuschenden Inflationsdaten gekonnt ausgeblendet und sich auf relativ hohem Niveau gehalten.

Ein Blick auf den Verlauf des Euro Stoxx 50 Future im Februar zeigt schön, wie jeder noch so kleine Rücksetzer binnen Stunden sofort wieder nach oben gekauft wurde. Ein Muster, das nicht verwundert, wenn man bedenkt, dass der Markt derzeit fast ausschließlich von systematischen Investoren wie Trendfolgern oder Optionsspielern getrieben wird.

Klassische Investoren mit untergewichtetem Risiko dürften derzeit eher an der Seitenlinie stehen und auf eine größere Korrektur für den Wiedereinstieg warten, während der Druck, massiv Aktien zu verkaufen, trotz der warnenden Stimmen fast aller Wall-Street-Strategen (noch) nicht groß genug zu sein scheint.

Die Wall Street schloss am Freitag schwach, womit der S&P 500 auf einen Wochenverlust von 2,7 Prozent kam, den bislang stärksten seit dem Jahreswechsel. Angesichts der höher als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten gebe es “für Aktien wenig Aufwärtspozential”, sagt Brian Overby, Marktstratege bei Ally. Er verweist dabei auf die Bewertungen nach der Januar-Rally und die schwache Q4-Berichtssaison. 

(Bloomberg)