Der Schweizer Aktienmarkt dominiert zum Wochenschluss die Farbe Grün. Der Swiss Market Index (SMI) setzt damit den Rekordlauf fort, der am Donnerstag kurzzeitig unterbrochen wurde. Mit plus 0,6 Prozent steuert der Schweizer Leitindex auf die siebte Woche in Folge mit einem Gewinn zu. Weder die anhaltend hohe Inflation in den USA - im Oktober betrug die Inflationsrate in den USA im Jahresvergleich 6,2 Prozent - noch die verschlechterte Pandemielage erweisen sich auf den ersten Blick als grosse Bremsklötze.

Auf dem ersten Platz befindet sich der Bauchemikalienhersteller Sika (plus 4,3 Prozent). Der Titel befindet sich auf einem Rekordniveau. Wie letzte Woche bekannt wurde, wagt Sika sich an den nächsten milliardenschweren Zukauf. Der geplante Zukauf von MBCC hievt Sika in eine neue Liga. Das Unternehmen wird damit der unangefochtene Marktführer in der Bauchemie. Das stösst an den Märkten auf Gegenliebe.

Zu den grossen Wochengewinnern im SMI zählt auch Richemont mit plus 3,7 Prozent. Mit den Quartalszahlen vom letzten Freitag ist der Luxusgüterkonzern beim Aktienkurs auf ein neues Rekordniveau bei über 140 Franken vorgestossen. Die im Jahresverlauf beste SMI-Aktie - plus 76 Prozent - bekommt zudem laufend noch mehr Zuspruch von Analysten. 

Tops und Flops der Woche im SMI in der ablaufenden Handelswoche

Quelle: Bloomberg

Am unteren Ende der Fahnenstange befindet sich der Holcim (-1,4 Prozent). Beim Zementkonzern hat der Investorentag vom Donnerstag die seit Anfang Oktober anhaltende Aufwärtsphase abrupt gestoppt. Der Baustoffkonzern Holcim hat bei diesem auch verschiedene Nachhaltigkeitsziele formuliert, um den CO2-Abdruck zu senken. Der Markt scheint daran zu zweifeln, dass Holcim sein schlechtes ESG-Rating tatsächlich verbessern kann.

Und mit Geberit (-1,1 Prozent) befindet gesellt sich ein weiterer zyklischer Titel zu den Verlierern, die mehrheitlich aus den Versicherern Swiss Re (-1,0 Prozent), Zurich Insurance (-0,9 Prozent) und Swiss Life (-0,6 Prozent) bestehen. Die Möglichkeit einer längerfristigen Zunahme der Inflationsraten stellt für die Assekuranz ein erhebliches Risiko dar. Die jetzt gebildeten Rückstellungen für künftige Schäden könnten sich in einem Umfeld steigender Inflation als zu niedrig erweisen.

Der breite Markt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) (+0,3 Prozent) zeigte sich auf Wochensicht schwächer als der SMI. Zuoberst thront die Klinik- und Luxushotelgruppe Aevis Victoria (+18,0 Prozent), die am Mittwoch die Quartalszahlen präsentierte. Dahinter folgen der Finanzdienstleister Valartis (+11,2 Prozent) und der Pharmaauftragsfertiger Polypeptide (+6,1 Prozent).

Auf dem vierten Platz ist der Telecomspezialist Mobilezone (+5,9 Prozent). Dieser hat ein Aktienrückkaufprogramm beschlossen, wie am Dienstag bekannt wurde. Mit einem Plus von 4,4 Prozent gehört auch die Swatch-Aktie zu den Top Performern. Nach der Publikation der Uhrenexportzahlen für Oktober kann der Swatch-Titel damit gegenüber dem Rivalen Richemont wieder etwas an Terrain aufholen.

Tops und Flops der Woche im SPI in der ablaufenden Handelswoche

Quelle: Bloomberg

Der grosse dieswöchige Verlierer an der Schweizer Börse ist Molecular Partners (-31,4 Prozent). Die Biotechfirma vermeldete am Dienstag einen Rückschlag bei der Entwicklung eines Covid-Medikaments. Daraufhin stürzte die Aktie ab.

Zumindest bei den Reisetiteln ging die weltweit verschlechterte Pandemielage nicht spurlos vorbei - Österreich steht vor einem generellen Lockdown. Der Reiseanbieter LM Group - vormals Lastminute.com - und der Duty-Free-Detailhändlers Dufry korrigieren mit 7,6 und 8,5 Prozent deutlich. Doch auch die Aktien des Kioskkonzerns Valora (-7,8 Prozent) werden verkauft.

ManuelBoeck
Manuel BoeckMehr erfahren