Die für das operative Geschäft massgebliche Kerngrösse, der Geschäftserfolg, lag im Halbjahr mit 64,1 Millionen Franken allerdings deutlich unter dem Vorjahreswert von 79,7 Millionen. Vor Veränderung von Wertberichtigungen und Erlösen aus dem Verkauf von Finanzanlagen sei der Geschäftserfolg aber um 16 Prozent gestiegen, betont die Bank. Unter dem Strich erhöhte sich der Halbjahresgewinn um 1,6 Prozent auf 60,1 Millionen Franken.

Bildung von Wertberichtigungen

Im wichtigsten Geschäftszweig, dem Zinsgeschäft, ging der Netto-Erfolg um 11 Prozent auf 130,4 Millionen Franken zurück. Der Grund für den Rückgang war die Bildung von Wertberichtigungen in der Höhe von 8,7 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte die Bank noch Wertberichtigungen im Ausmass von 15,9 Millionen Franken aufgelöst.

Positiv entwickelte sich das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, wo der Erfolg um 5,1 Prozent auf 54,5 Millionen Franken zulegte. Im Handelsgeschäft verdiente die BEKB mit 11,3 Millionen (Vorjahr 11,2 Millionen) etwas weniger.

Allerdings konnte die Bank den Geschäftsaufwand senken; dieser lag mit 121,0 Millionen Franken um 3,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Während der Personalaufwand leicht höher ausfiel, konnte das Institut von einem Rückgang des Sachaufwands profitieren: Die eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen damit ihre Wirkung gezeigt, heisst es.

Hypothekenbestand wächst

In dem von der Pandemie geprägten Halbjahr habe die BEKB rasch eine hohe Nachfrage nach Überbrückungsfinanzierungen für Liquiditätsengpässe gespürt. Dies habe auch einen Sondereffort der BEKB-Mitarbeitenden bedingt. Bis Ende Juni bewilligte die BEKB rund 2300 Kreditgesuche mit einem Volumen von rund 300 Millionen Franken.

Insgesamt erhöhten sich die Ausleihungen der BEKB um 2,7 Prozent auf 24,7 Milliarden Franken. Dabei konnte das Institut mit einem Plus von 1,8 Prozent auch im Hypothekargeschäft deutlich wachsen. Auf der Gegenseite der Bilanz stiegen die Kundengelder um 3,9 Prozent auf 23,9 Milliarden Franken.

Vorsichtiger Optimismus

Für das laufende Jahr gibt sich die BEKB zurückhaltend optimistisch. Bisher habe die Covid-19-Krise kaum Auswirkungen auf die Kundenausleihungen gehabt, hält sie fest. Das Ergebnis des zweiten Semesters und damit die Höhe des Jahresgewinnes 2020 hänge aber wesentlich von der weiteren Entwicklung der Risikokosten ab.

Aus heutiger Sicht blieben die Aussichten für das Jahresergebnis aber gegenüber der Einschätzung vom Januar 2020 positiv.

Strategie 2025

Das Kantonsinstitut hat sich ausserdem neue Ziele für die Periode 2021 bis 2025 gegeben. In der neuen Strategieperiode will die BEKB kumuliert einen Unternehmensgewinn zwischen 700 und 800 Millionen Franken erreichen.

Die Ausschüttungsquote solle "zwischen 50 und 70 Prozent" liegen und die Dividende kontinuierlich gesteigert werden. Derweil will die Bank nach den Angaben auch ihre "Position als führende Finanzdienstleisterin im Bereich Nachhaltigkeit" stärken.

Zur Erreichung der Ziele seien bereits verschiedene Initiativen wie die Modernisierung der Standorte und die Weiterentwicklung des Kernbankensystems gestartet worden. Zusätzlich will die BEKB für die Strategie 2025 in den kommenden Jahren rund 55 Millionen Franken investieren. Zudem soll die Organisation ab Anfang Oktober "agiler und vernetzter" aufgestellt werden.

(AWP)