Der Gesamtmarkt, gemessen am Swiss Market Index (SMI), hält sich nach dem Zollschock mit einem Minus von 1,5 Prozent um 09.30 Uhr in Grenzen. Die Schweizer Börse war am Freitag wegen des 1. August geschlossen. Nimmt man den Schlusskurs vom Donnerstag, haben der deutsche Dax oder der Euro Stoxx 50 Index mehr als 2 Prozent verloren. 

Im SMI gerieten die Finanzwerte mit Zurich Insurance (-2,0 Prozent), UBS (-2,1 Prozent) sowie Partner Group 1,5 Prozent anfänglich unter Druck, ehe sich diese von Tiefstwerten in der Eröffnung lösen konnten. Roche, Logitech und Lonza notieren mit einem Minus von etwas mehr als 2 Prozent. Bei den von den Zöllen am stärksten betroffenen Sektoren Technologie, Nahrungsmittel und Uhrenindustrie blieben die Kursverluste dagegen verhältnismässig gering. So verlieren Richemont «nur» 1,1 Prozent und Nestlé 0,4 Prozent.

Einziger Titel im Plus ist wie erwartet dank seinem defensiven Charakter Swisscom, die um 2,4 Prozent zulegen und somit auf einem Zwei-Jahres-Hoch notieren. 

Bei den Mid Caps verlieren die stark exportorientierten Accelleron 6,6 Prozent, Komax 5,7 Prozent und Comet 5,6 Prozent. Die Medmix-Titel geben ebenfalls 5,6 Prozent nach. Die höchsten Abgaben verzeichneten Idorsia mit einem 12-prozentigen Abschlag, gefolgt von Huber + Suhner mit 7,7 Prozent. Diese beiden Titel sind in der abgelaufenen Börsenwoche sehr gut gelaufen, weshalb es hier gemäss einem Händler auch zu Gewinnmitnahmen kam. Auf der anderen Seite können die Swatch-Valoren mit minus 2,9 Prozent die vorbörslichen Verluste deutlich eingrenzen.  

Zu den Gewinnern zählen die in letzter Zeit wenig gefragten Straumann (+2,8 Prozent). Der Börsenüberflieger R&S Group konnte einmal mehr zulegen (+1,5 Prozent) und nach einer Kurszielerhöhung gewinnen Galderma (+1,2 Prozent). In der Pluszone halten sich auch einzelne Immobilienaktien wie Intershop (+0,5 Prozent), sowie Kantonalbank-Aktien, die ebenfalls leicht vorrücken. 

Grosser Kursrutsch blieb bisher aus

Der grosse Kursrutsch und ein schwarzer Börsenmontag sind aufgrund der ersten Kursreaktion ausgeblieben. Der SMI notiert im Vergleich 6 Prozent tiefer als am «Liberation Day». Seit Anfang Jahr beträgt das Plus immer noch 0,8 Prozent. Der Swiss Performance Index (SPI) schnitt seit Jahresanfang mit einem Plus von 5,1 Prozent besser ab. Darin sind jedoch die Dividendenausschüttungen enthalten - im SMI nicht.

Dagegen konnten die US-Börsen die Kursverluste seit dem «Liberation Day» ebenso wie der deutsche Dax mehr als egalisieren. 

(cash)