In Tokio fiel der Börsenkurs des japanischen Technologiegrossinvestors im frühen Handel bis zu 10 Prozent auf ein Einmonatstief. Bis zum Handelsschluss erholte der Titel und beendete den Tag bei einem Minus von 3,5 Prozent.

Am Dienstag hatte SoftBank mitgeteilt, seinen gesamten Anteil an Nvidia für 5,83 Milliarden Dollar verkauft zu haben, um neue Investitionen im Bereich Künstliche Intelligenz zu finanzieren. Der Kursrutsch erfolgte, obwohl SoftBank bessere Quartalsergebnisse als erwartete vorgelegt und zugleich einen Aktiensplit im Verhältnis 4 zu 1 angekündigt hat. 

Die Nvidia-Aktie verlor im US-Handel am Dienstag bis zu 3,9 Prozent. Zum Handelsschluss am Montag notierte sie gegenüber dem Jahreswechsel 48 Prozent im Plus - im Vorjahr waren es 178 Prozent Kurszuwachs. 

In der Branche wird zunehmend darüber debattiert, ob die milliardenschweren KI-Ausgaben von Grössen wie dem Facebook-Betreiber Meta und der Google-Mutter Alphabet langfristig die erwarteten Gewinne abwerfen werden. Anleger beginnen zu zweifeln, ob das in die KI-Technologie fliessende Kapital in Relation zu den ungewissen Erträgen steht, zumal die Aktien vieler vermeintlicher Spitzenreiter bereits enorme Kursgewinne verzeichnet haben. 

SoftBank-Chef und Firmengründer Masayoshi Son löst derzeit Beteiligungen auf, um eine Vielzahl von KI-Projekten zu finanzieren – darunter die gemeinsam mit OpenAI und Oracle geplanten Stargate-Rechenzentren. Son führt zudem Gespräche mit Taiwan Semiconductor und anderen über eine Beteiligung an einem 1-Billion-US-Dollar-KI-Fertigungszentrum in Arizona. SoftBank prüfte sogar Anfang dieses Jahres eine Übernahme des US-Chipherstellers Marvell.

«Der Wert des Unternehmens schwankt mit der Markteinschätzung des Werts seiner Investitionen, daher rechnen wir damit, dass die Aktie künftig stark volatil bleibt», schrieb Citigroup-Analyst Keiichi Yoneshima. «Doch da sich der Nettoinventarwert auf einem Expansionskurs befindet, glauben wir, dass sich die Anleger mit der Aktie wieder anfreunden werden.»

(cash/Bloomberg)