Bis um 9.55 Uhr verlieren Zur Rose 5,4 Prozent auf 24,74 Franken, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,1 Prozent im Plus steht. Damit setzt sich eine fast beispiellose Talfahrt weiter fort. Seit Jahresbeginn weisen die Titel ein Minus von rund 90 Prozent auf. Noch im November 2021 lag der Kurs teilweise bei 360 Franken.

Die UBS hat am (heutigen) Mittwoch das Kursziel für die Aktie auf 23,50 von 56 Franken fast halbiert. Der langsamere Rollout beim elektronischen Rezept in Deutschland führe zu einer weiteren Verzögerung bei den erwarteten Marktanteilsgewinnen, schreibt der zuständige Analyst.

Immer wahrscheinlicher werde, dass die Kriterien für den weiteren Rollout der für die Einführung zuständigen Gesellschaft Gematik bis Ende November nicht erreicht würden. Der UBS-Experte sieht entsprechend negative Auswirkungen auf die Umsätze und Margen der Jahre 2023 und 2024.

Die ZKB verweist im Vorfeld der Resultat darauf, dass auch die interne Reorganisation der Online-Apotheke das Wachstum belasten dürfte. Da sich das Unternehmen seit dem zweiten Quartal auf die Profitabilität konzentriert, rechnet der zuständige ZKB-Experte nun für 2022 mit einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Bereich.

Die ZKB erachtet eine Investition in Zur Rose - trotz der jüngsten Kapitalmassnahmen und den starken Q3-Resultaten des Konkurrenten Shop Apotheke - als zu riskant. Denn das E-Rezept in Deutschland komme nur schleppend voran. Risiken wie die Komplexität und Mobilisierung der Ärzte sowie technische Herausforderungen seien dabei nicht zu unterschätzen, heisst es.

(AWP)