Die Aktien von Zurich Insurance legen am Freitagmorgen 0,5 Prozent auf 572,60 Franken zu, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 0,2 Prozent nachgibt. Seit Jahresbeginn haben sich die Valoren des Schweizer Versicherers um ein Prozent verbessert, die Preisspanne betrug dabei knapp fünf Prozent. 

Geht es nach den Analysten der Zürcher Kantonalbank, dann ist der Kurs der Zurich-Aktie um rund 14 Prozent zu tief. Die Berechnungen der Zürcher Kantonalbank ergeben einen fairen Aktienwert von derzeit 650 Franken. Der Valor wird weiter mit «Übergewichten» eingestuft.

Zurich Insurance könne regelmässig gute Geschäftszahlen ausweisen, die jeweils von weiteren operativen Verbesserungen getragen werden - wie letztmals im ersten Halbjahr 2025. Die drei Geschäftsbereiche - P&C (Nichtlebensversicherung), Leben und Farmers - weisen ein gutes Wachstum auf, wie dies von der Gesellschaft angestrebt werde, schreibt die ZKB in ihrer Einschätzung vom Freitag. 

Bezüglich Wachstum fokussiere Zurich Insurance derzeit insbesondere auf ihre Geschäfte in den Middle Markets und den Specialty Lines der Kommerzversicherung, die gemäss ihrer Einschätzung ein grosses Potenzial aufweisen. Zusätzliches Momentum zeige derzeit auch die Geschäfte in der Lebensversicherung und bei Farmers, so die Experten der ZKB weiter.

Die Cash- und Bilanzsituation sei gut, per 30. Juni 2025 resultiere eine hohe SST-Eigenmittelsolvenzquote von 255 Prozent, womit reichlich Überschusskapital vorhanden sei. Auch das Cash-Aufkommen auf Holding-Stufe sei vorteilhaft, sodass gemäss ZKB-Einschätzung weiterhin umfangreiche Dividenden bezahlt werden können. Bei den derzeitigen Schätzungen geht die Kantonalbank von einem jährlichen Dividendenanstieg von zwei Franken aus. Damit bleibe die Rendite hoch bleiben, welche sich derzeit auf 5,2 Prozent beläuft. 

Die Zürcher Kantonalbank ruft gemäss Bloomberg-Daten unter den 24 Analysten das zweithöchste Kursziel aus. An erster Stelle steht die BKB mit 690 Franken - mehr dazu hier, vor Berenberg (642 Franken) und Octavian (640 Franken). Durchschnittlich stufen vier Analysten den Titel mit «Kaufen», neun mit «Halten» und elf mit «Verkaufen» ein. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 546 Franken, rund 6 Prozent unter dem aktuellen Kursniveau.

Einer der Gründe für die tiefen Kursziele und vielen Verkaufsratings ist die zurückhaltende Expertenmeinung im angelsächsischen Raum, da diese Analysten die Titel der Zurich im Vergleich zu den europäischen Pendants wie Allianz oder Axa als relativ teuer erachten. An der Qualität der Dividendenperle gibt es dagegen wenig auszusetzen - ebenso wie an der tiefen Volatilität respektive Schwankungsanfälligkeit. 

(cash)