Das war wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk: Vergangene Woche hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) – das höchste Gericht in der europäischen Union – Amazon im Streit mit der EU-Kommission um angebliche Steuervorteile Recht gegeben.  

Aber nicht nur seitens des EuGH bekommt der Online-Gigant aus Seattle im US-Bundesstaat Washington Rückenwind, sondern auch operativ verspürt das Nasdaq-Mitglied höheres Tempo.

Das vor allem in Bereichen jenseits des angestammten Online-Handels. So baut der Tech-Konzern zusehends die Unterhaltungssparte aus. Das zeigt der jüngste Deal von Amazon. Das Unternehmen hat sich vor wenigen Tagen die Übertragungsrechte für Wimbledon zwischen 2024 und 2027 für Deutschland und Österreich gesichert und das Turnier damit dem Bezahlsender Sky vor der Nase weggeschnappt. Abo-Kunden von Amazon Prime Video können das Tennisturnier damit ohne extra Gebühr im TV und live mitverfolgen. Bisher gab es auf dem Sender im Bereich Live-Sport nur Fussballspiele der Champions-League.

Auch künstliche Intelligenz rückt mehr und mehr in den Fokus von Amazon. So stellte Firmenchef Andrew Jassy Ende November das für die Amazon-Geschäftskunden vorgesehene Chatbot-Programm „Q“, das auf künstlicher Intelligenz basiert, vor. Das ist nicht überraschend. Denn erst im September war das das Nasdaq-Mitglied mit bis zu 4,0 Milliarden Dollar beim ChatGPT-Konkurrenten und Entwickler von Programmen im Bereich künstlicher Intelligenz Anthropic ein.

Aber auch operativ haben Amazon-Aktionäre derzeit allen Grund zur Freude. Das Unternehmen berichtete vor zwei Wochen über deutliche Erfolge während der Black Friday-Verkaufsaktionen Ende November. Online-Kunden sollen dabei in einem Zeitraum von elf Tagen mehr als 1,0 Milliarden Artikel bei Amazon bestellt haben – so viel wie nie zuvor an den Black Friday-Tagen.

Und da rücken die Quartalszahlen des Online-Händlers am 1. Februar bald ins Visier der Anleger. Denn seit vielen Quartalen kann Amazon mit seinen Zahlen die Erwartungen der Analysten übertreffen. Zuletzt lag das Unternehmen bei Umsatz und Gewinn im Zeitraum Juli bis September mit Vorlage Ende Oktober deutlich besser als die Schätzung. Seither konnte die Aktie deutlich zulegen. Zudem zeigte sich Firmenchef Andrew Jassy bei Präsentation der Quartalszahlen auch über Entwicklung und Perspektiven in der Cloud-Sparte zuversichtlich.

Die Chancen stehen also gut, dass die Quartalszahlen in sechs Wochen erneut positiv überraschen und dass die Aktie weiter zulegt. Spannend ist aber auch die Charttechnik. So hat sich Amazon seit Vorlage der Dreimonatszahlen im Oktober wieder an die psychologische Marke beim Widerstand um 150 Dollar herangearbeitet. Fällt die Hürde, sind schnell 160 Dollar drin. Vielleicht wird im ersten Quartal 2024 sogar das Allzeithoch aus 2021 um 186 Dollar wieder erreicht.

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Risikofreudige Anleger spekulieren mit Calls auf einen weiteren Anstieg der Aktie. Sollte Amazon zeitnah – in den nächsten zwei oder drei Monaten – in den Bereich des Allzeithochs klettern – um rund 20 Prozent – dann wären schon mit einem relativ konservativen Call (ISIN: CH1267697394) mit nicht hohem 3er-Hebel rund 60 Prozent verdient.

Ein deutlich spekulativeres Zertifikat mit 5er-Hebel (ISIN: CH1301942707) würde sich dann im Kurs verdoppeln. Sollte sich die Amazon-Aktie wie gewünscht entwickeln, bringt ein Call mit noch riskanterem 8er-Hebel (ISIN: DE000SQ8NT98) noch mehr Spass. Der Kurs dieses Faktor-Zertifikats mit konstantem Multiplikator könnte um 150 Prozent und mehr klettern.

Produkt Emittent Basiswert(e) Typ Whg. Risiko
CH1267697394
UBS Long Mini-Future (Stop Loss 103.54)
UBS Amazon.com Inc. Long CHF gering
CH1301942707
VT Long Mini-Future (Stop Loss 123.33)
Bank Vontobel Amazon.com Inc. Long CHF mittel
DE000SQ8NT98
SOG Factor Long Certificate
Société Générale Amazon.com Inc. Bull CHF hoch

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