Barrick Gold: Minenaktie nahe Fünf-Jahres-Tief bietet Chance für Anleger

Goldminen? Eine ganz konservative Sache, grosse Wachstumssprünge würde man dort am wenigsten vermuten. Aber weit gefehlt. Der grösste Goldminenkonzern der Welt, Barrick Gold, steht vor einem Wachstumsschub. Erst vor wenigen Tagen hat Firmenchef Mark Bristow auf einer Investorenkonferenz die langfristigen Ziele dargestellt.

Für den Umsatz bedeutet das auf dem aktuellen Preisniveau der beiden Rohstoffe folgendes: Die Erlöse der Kanadier könnten bis Ende des Jahrzehnts von etwa 10,7 Milliarden Dollar im 2023 auf rund 15 Milliarden Dollar und damit um 40 Prozent zulegen.

Aber schon in den letzten Jahren machte Barrick Gold auch bei seinen Reserven einen grossen Sprung nach oben. Zwischen 2018 und 2022 stiegen die Goldreserven unter anderem auch wegen Übernahmen von 62 auf 76 Millionen Unzen. Beim aktuellen Goldpreis entspricht das 150 Milliarden Dollar an Reserven - das sind etwa 15 Jahre Goldproduktion von Barrick.

Die Perspektiven der Minengesellschaft und der Status quo ist also mehr als rosig. Derzeit geht es aber auch operativ nach oben. Im zweiten Quartal steigerte Barrick Gold nicht nur die Produktion um 6,0 Prozent auf 1,0 Millionen Unzen, sondern konnte auch die Kosten drücken. So fielen die Kosten im Vergleich zum Dreimonatszeitraum Januar bis März von 3,22 auf 2,84 Dollar je Pfund.

Der Periodenüberschuss verdreifachte sich so annähernd von 120 auf 305 Millionen Dollar. Das Ergebnis je Aktie sprang so von 0,07 auf 0,17 Dollar. Angesichts der guten Datenlage stieg die Zahl der Analysten, die Barrick Gold zum Kauf empfehlen, in den letzten drei Monaten von zwölf auf 15 von 24.

Und die Aktie? Die dümpelt nicht weit über ihrem Fünfjahrestief. Immerhin kam aber in den letzten Tagen etwas Leben in den Kurs. Zwei Dinge brachten Schwung in die Notierung. Zum einen stieg die Zahl der Arbeitslosen in den USA im August leicht an. Das bedeutet: Der Druck auf die US-Notenbank, Fed die Zinsen weiter anzuheben, könnte zurückgehen. Und nicht weiter steigende oder in 2024 gar wieder fallende Zinsen würden Aktien und auch Goldminen nach oben ziehen.

Zudem hat die Europäische Zentralbank vergangene Woche zwar die Leitzinsen nochmals angehoben. Aber die Notenbanker haben signalisiert, dass das möglicherweise der letzte Schritt im aktuellen Zinszyklus war oder dass zumindest für einige Zeit Pause an der Zinsfront ist.

Da Barrick Gold 50 Prozent unter seinem 2020er-Hoch und an der starken Unterstützung um 15 Dollar notiert, setzen risikofreudige Börsianer darauf, dass die Aktie ihre jüngste Erholung weiter fortsetzt. Kurse um 20 Dollar – ein Kursanstieg von 25 Prozent – oder sogar noch mehr könnten ganz schnell wieder drin sein.