(Fast) alle Jahre wieder? Wie Anleger von einer Sommer-Korrektur beim Nasdaq 100 profitieren können

Die Empfehlung ging bisher voll auf. Ende Juni wurde an dieser Stelle zum Einstieg an die Nasdaq geraten. Dafür gab es fundamentale und charttechnische Gründe. Von fundamentaler Seite kam Phantasie beispielsweise aus möglichen Zinssenkungen der US-Notenbank. Charttechnisch gesehen war der Nasdaq 100-Index nur kurz davor nicht nur über die psychologische Marke bei 22'000 Punkten gesprungen, sondern hatte auch noch den Widerstand beim Allzeithoch vom Dezember und Februar bei etwa 22100 Punkten nach oben durchbrochen. In diesem Jahr hielt ich bei Empfehlung Ende Juni im Nasdaq 100 noch Kurssteigerungen auf 25000 Punkte für möglich.

Diese charttechnische Formation brachte dem Index dann in den folgenden drei Wochen Kurssteigerungen von rund fünf Prozent. Die damals ebenfalls empfohlenen Calls liegen seither, in nur einem Monat, zwischen zehn und 40 Prozent im Gewinn.

Kursentwicklung Nasdaq 100

Aber jetzt hat sich die Lage etwas verändert. Zwar könnte der Nasdaq 100 bis Jahresende nach wie vor die nächste grosse psychologische Marke von 25'000 Punkten erreichen – ein Anstieg um rund zehn Prozent. Doch vor einer Woche ist der Index von der oberen Begrenzung des steilen Aufwärtstrends aus 2018 nach unten abgeprallt. Und da erscheint auf jeden Fall die kurzfristige weitere Entwicklung der Nasdaq riskant.

Sieht man sich nämlich den Nasdaq-100-Chart zum Beispiel seit 2018 an, dann gab es zu Beginn des zweiten Halbjahres – meist im Juli oder August – häufig eine Korrektur im Index. Die Kursrückgänge lagen dabei meist zwischen fünf und zehn Prozent. Diese Kursscharten waren dann zwar meist nach wenigen Monaten wieder aufgeholt. Doch eine Korrektur ist eine Korrektur und bei einem Call-Zertifikat, das die Kursentwicklung wegen des Hebeleffekts um ein Vielfaches abbildet, kann das zu deutlichen Verlusten führen.

Risikofreudige Anleger versuchen aus der aktuellen Situation im Chart, die in den nächsten Wochen weitere Kursverluste an der Nasdaq möglich scheinen lässt, aber mit einem Put auf den Index Profit zu ziehen. Der Kursverfall der letzten Woche könnte sich nämlich sogar noch beschleunigen. Denn die für technisch orientierte Anleger wichtige 40 Tage-Linie im Chart ist nur noch einen Hauch – etwa 300 Punkte oder rund zwei Prozent – vom aktuellen Kursniveau entfernt.

Ein Put mit 9er-Hebel (ISIN: CH1470992830) könnte bei einem weiteren Kursverfall des Nasdaq 100 auf 22000 Punkte rund 40 Prozent zulegen, bei 21000 Punkten wären sogar Gewinne von etwa 70 Prozent drin. Ein Zertifikat mit 13er-Hebel (ISIN: CH1469292333) könnte um 50 und 100 klettern. Wer eine wirkliche Wette auf einen schnellen Kursrutsch der Nasdaq, wie oft im Juli oder August in den letzten Jahren, eingehen will, der greift zu einem hochspekulativen Put mit 35er-Hebel (ISIN: CH1463730031). Bei einer Korrektur des Nasdaq 100 auf 22000 Punkte könnte sich dieses Zertifikat mehr als verdoppeln, bei einem Indexstand von 21000 Punkten sogar mehr als verdreifachen. Sollte die Nasdaq aber nicht wie bei dieser Wette erwünscht ungebremst auf die beiden Kurslevels fallen, sondern wieder etwas steigen, wäre das Spiel bei Erreichen des Stopp-Loss-Levels bei rund 23769 Punkten vorbei.