Gold-Rekord bringt Kursphantasie beim trägen Silber-Kurs

Vor einer Woche war es soweit: Der Gesamtwert aller Bitcoins war erstmals grösser als der Wert allen Silbers auf der Erde. Das hat das Fachportal „"nfinite Market Cap" errechnet. Die Rohstoffexperten gehen nämlich davon aus, dass bisher historisch betrachtet auf der Erde insgesamt rund 1,7 Millionen Tonnen Silber abgebaut worden sind. Vergangene Woche hatte dieser gesamte weltweite Silberbestand, der jemals geschürft worden ist, laut Infinite Market Cap einen Marktwert von 1380 Milliarden Dollar.

Nach dem Höhenflug von Bitcoins im März mit täglich neu aufgestellten Kursrekorden kam die Kryptowährung im Hoch vor einer Woche dagegen sogar auf eine Marktkapitalisierung von 1420 Milliarden Dollar. Zwar haben Bitcoins seither etwas korrigiert und ob die Kryptowährung jetzt ein grösseres Gewicht hat als Silber steht hier nicht im Vordergrund. Von Bedeutung ist nämlich eins: Silber könnte kurzfristig steigen.

Kursentwicklung von Silber.

Bringt Silber in diesem Jahr ohnehin bereits ein Plus von zehn Prozent, so hinkt es dem Edelmetall Nummer eins – Gold – doch hinterher. Anders als Gold, das vor einer Woche neue Kursrekorde aufstellen konnte, ist Silber nämlich nicht im Höhenflug. Vielmehr läuft Silber bereits seit etwa vier Jahren mehr oder weniger in einer engen Trading-Range zwischen 22 und 28 Dollar.

Alleine die Trading-Range eröffnet Kursphantasie beim Edelmetall. Denn nach dem Rebound von der unteren Begrenzung der Handelsspanne Anfang März könnte Silber jetzt noch zumindest auf 26 Dollar und damit nochmals um etwa vier bis fünf Prozent zulegen.

Damit aber nicht genug. Nach dem Kursanstieg des Edelmetalls in den letzten zwei Wochen um rund zehn Prozent hat Silber die obere Begrenzung des Abwärtstrends aus 2020 erreicht. Der Sprung über diese Hürde scheint zusehends wahrscheinlich. Zum einen ist die Gold-Silber-Ratio derzeit relativ hoch.

Gold kostet aktuell 85mal so viel wie Silber. In den letzten zwei Jahren stieg das Preisverhältnis der beiden Edelmetalle zueinander manchmal zwar sogar auf 90. Doch dann ging das Gold-Silber-Ratio jedes Mal auch wieder auf 80, nicht selten sogar auf 78 oder 79 zurück. Das bedeutet: Bei konstantem Goldpreis konnte die Silbernotierung zulegen.

Bei einem erneut konstantem Goldpreis würde ein Ratio von 78 jetzt einer Silber-Notierung von 27 Dollar je Unze entsprechen. Dazu kommt: Seit 2018 war Gold schon wiederholt der Silber-Notierung davongelaufen. Doch dann – etwa 2019, 2020 und 2022 – kam es zu einer regelrechten Aufholjagd von Silber und eine Outperformance von Gold wurde dann regelmässig wieder ausgeglichen.

Risikofreudige Anleger setzen mit einem Call darauf, dass Silber jetzt nicht nur den Rebound weiter fortsetzt und dadurch sogar aus dem Abwärtstrend nach oben ausbricht, sondern im Verhältnis zu Gold weiter aufholen kann, dass also das Gold-Silber-Ratio fällt. Schon ein Call mit sehr konservativem 3er-Hebel (ISIN: CH0536618892) bringt bei Kursen von Silber von 27 Dollar oder einem Preisanstieg beim Edelmetall um rund zehn Prozent ein Plus von etwa 25 Prozent. Ein Zertifikat mit 9er-Hebel (ISIN: CH1330848628) könnte sich dann sogar fast verdoppeln.