Was ist teuer, was billig an der Börse? Bei Aktien verwenden Anleger verschiedene Bewertungskennzahlen wie das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) oder das Kurs/Buchwert-Verhältnis (KBV), um den Wert festzumachen. Diese Fundamentaldaten bieten eine gute Orientierungshilfe.

Niedrige KGVs (eine Zahl unter zehn oder niedriger als im Branchenvergleich) und KBVs (am besten eine Zahl unter 1,0) deuten darauf hin, dass eine Aktie unterbewertet ist. Aber wie ist das bei anderen Assetklassen wie etwa Rohstoffen oder hier konkret Edelmetallen? Wann ist Gold, wann Silber teuer oder billig?

Ob Gold heute günstig ist oder nicht, wollen wir hier nicht bewerten. Aber Silber ist jetzt günstig. Und zwar relativ zu Gold. Konkret lässt sich das am Preisverhältnis von einer Unze Gold zu einer Unze Silber - der Gold-Silver-Ratio - erkennen. Im vergangenen Jahrhundert lag dieses Verhältnis im Durchschnitt bei etwa 45. Eine Unze Gold war damit im 20. Jahrhundert im Durchschnitt rund 45 Mal so teuer wie Silber. Im vergangenen Jahr lag das Verhältnis im Durchschnitt bei etwa 60.

Das bedeutet: Um so höher das Gold-Silver-Ratio ist, um so eher erkennen Anleger darin eine Kaufgelegenheit für Silber. Die Annahme: Ist das Verhältnis hoch, so wird es früher oder später in Richtung des Durchschnittswerts - oder vielleicht sogar darunter - fallen. Ein Gold-Silver-Ratio von über 80 betrachten viele Börsianer als eine Kaufgelegenheit bei Silber.

Der Preis von Silber ist im Februar eingebrochen. Der Kurs des Edelmetalls fiel im vergangenen Monat um rund 15 Prozent. Gold dagegen hat nur etwa fünf Prozent verloren. Das hatte zur Folge, dass das Gold-Silver-Ratio deutlich gestiegen ist. Lag es beispielsweise noch Mitte Dezember bei etwa 75, so liegt es nun bereits bei 91.

Und das ist ziemlich hoch. Denn in den letzten 50 Jahren lag das Verhältnis nur zweimal – in 1991 und in 2020 bei 100 oder höher. Und Bewertungs-Verhältnisse von über 90 haben seit 1973 kaum mehr als einige Wochen oder wenige Monate angedauert. Dann kam es zur Korrektur mit einem Rückgang des Preisverhältnisses von Gold zu Silber.

Die Chance ist also hoch, dass die Gold-Silver-Ratio schon in Kürze wieder sinkt. Vorausgesetzt, Gold bleibt auf dem aktuellen Preisniveau, dann muss der Silberpreis einfach steigen. Und das könnte sogar ganz schnell gehen.

Denn Silber ist durch den Kursrutsch im Februar auf die psychologisch wichtige Unterstützung beim Unzen-Preis von 20 Dollar zurückgefallen. Mit einem Call setzen Anleger darauf, dass es jetzt zum schnellen Rebound von der Unterstützung zumindest auf Preise um 22 Dollar kommen wird.

Passende Produkte zu Silber (Mini Future)

Symbol Basiswert Typ Whg. Risiko
XAGNT Silber (USD) Long CHF Geringes Risiko/geringer Hebel
MSIAIV Silber (USD) Long CHF Mittleres Risiko/mittlerer Hebel
MSIALV Silber (USD) Long CHF Hohes Risiko/hoher Hebel

Die drei Call-Zertifikate haben mit 2er-, 3er- und 5er-Hebel ein geringes, mittleres und hohes Risiko. Sollte Silber unter 20 Dollar fallen, hat der Call mit dem höchsten Hebel noch einen Puffer bis zum Knock-out bei 17,42 Dollar von rund 15 Prozent.

Sollte Silber aber auf 22 Dollar steigen, dann wären mit dem Zertifikat Gewinne von etwa 50 Prozent drin.

 

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