Gewöhnlich wird Tesla in Börsenkreisen in einem Zug mit anderen Überfliegern wie Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft und Nvidia genannt. Gemeinsam haben sie sich in Anlehnung an den Western-Klassiker als «glorreich Sieben» einen Namen gemacht.

Doch anders als ein Gros dieser Aktien schert jene des Elektromobil-Pioniers schon seit Wochen - wenn nicht gar seit Monaten - nach unten aus. Bei Kursen von zuletzt nur noch knapp 150 Dollar ergibt sich gegenüber dem Stand von Anfang Jahr ein Minus von 40 Prozent. Mit 300 Dollar kostete die Aktie im Juli letzten Jahres in der Spitze fast das Doppelte.

Aktie relativ betrachtet auf einem Vierjahrestief

Wie Mensur Pocinci von der Bank Julius Bär in einem Kommentar schreibt, hat sich die charttechnische Ausgangslage der Tesla-Aktie zuletzt weiter eingetrübt. Sollte sich der Kurs in den kommenden Tagen nicht schnell wieder bei über 150 Dollar einpendeln, geht er von einem weiteren Rücksetzer in die Region von 100 Dollar aus. Dorthin fiel der Aktienkurs des Elektroautomobil-Herstellers in den ersten Januar-Tagen 2023 schon einmal. Auch damals warnte derselbe Experte schon Wochen zuvor vor einem kleineren Kursdebakel (cash berichtete).

Dass Tesla noch immer im gleichen Atemzug mit den «glorreich Sieben» genannt wird, überrascht Pocinci. Seinen Berechnungen zufolge ist die Aktie nämlich gegenüber dem Vergleichsindex Nasdaq 100 auf ein Vierjahrestief gefallen.

Hauseigener Analyst etwas weniger pessimistisch

Wer nach dem Rückschlag seit Jahresbeginn auf eine Erholung setzt, könnte dem Charttechnikexperten zufolge bitter enttäuscht werden. Aus seiner Sicht sind die Risiken klar gegen unten gerichtet, finden sich bei Kursen unter 100 Dollar dann ganz lange keine Unterstützungslinien mehr. Erst bei Kursen von etwas mehr als 25 Dollar macht Pocinci wieder solche aus.

Offiziell wird die Tesla-Aktie bei der Bank Julius Bär vom hauseigenen Analysten mit «Hold» und einem Kursziel von 150 (zuvor 180) Dollar ein. Nach den enttäuschenden Auslieferzahlen der Amerikaner für die ersten drei Monate dieses Jahres dürften die bankeigenen Schätzungen allerdings nochmals deutlich nach unten angepasst werden. Für den Julius-Bär-Analysten steht schon heute fest, dass die Gewinnerwartungen der Börse fürs kommende Jahr viel zu hoch sind und nach einer Abwärtskorrektur rufen.