Der aus dem Film "The Big Short" bekannte Value-Investor Michael Burry wendete sich im ersten Quartal 2024 wieder chinesischen Tech-Aktien zu, nachdem er 2023 dort die Bestände reduziert hatte. Dies geht aus dem jüngsten 13F-Bericht von Burrys Investmentgesellschaft Scion Asset Management hervor. Die so genannten 13F-Filings müssen Grossanleger ab einem verwalteten Vermögen von über 100 Millionen Dollar regelmässig an die US-Börsenaufsicht SEC übermitteln - spätestens 45 Tage nach Quartalsende.
JD.com war die Top-Position von Scion Asset Management, der Investmentgesellschaft von Burry. Er hat seine Beteiligung an dem E-Commerce-Betreiber um 80 Prozent aufgestockt. Dies, während die chinesischen Aktien im ersten Quartal ihren Tiefpunkt erreicht hatten. Alibaba ist die zweitgrösste Position mit einem Gesamtwert von rund 9 Millionen Dollar, nachdem Burry weitere 50'000 Aktien erworben hatte.
Die Wetten scheinen sich für Burry, der die die Subprime-Hypothekenkrise zwischen 2007 und 2010 vorhersah und davon profitierte, auszuzahlen: Die Bemühungen der chinesischen Regierung, die Talfahrt an den heimischen Börsen einzudämmen, und die Anzeichen auf eine Verbesserung der Unternehmensgewinne haben zu einer Gegenbewegung am chinesischen Aktienmarkt geführt. Die in den USA börsennotierten Aktien von JD.com sind in diesem Jahr um mehr als 16 Prozent gestiegen, während Alibaba-Aktien um etwa 4,5 Prozent gewonnen haben. Die American Depositary Receipts (ADR) von Baidu, die Burry mit einem kleinen Anteil von 4,2 Millionen Dollar aufgestockt hat, sind in diesem Jahr jedoch abermals um 7 Prozent gefallen.
Die zögerliche Rückkehr von internationalen Investoren an den chinesischen Aktienmarkt wird durch die günstigen Bewertungen und Pekings politische Unterstützung für steigende Aktienkurse begünstigt. Ein nachhaltiges Ertragswachstum entscheidet jedoch über eine Fortsetzung des Aufschwungs. Tencent Holdings übertraf zuletzt die Gewinnschätzungen während Alibaba eine schwächer als erwartete Rentabilität auswies.
Gleichzeitig hat Burry mehr als 440'000 Anteile des Sprott Physical Gold Trust (PHYS) im Wert von mehr als 10 Millionen Dollar gekauft. Der geschlossene Fonds hält sein Vermögen in physischen Goldbarren. Aufgrund der anziehenden Inflation und der zunehmenden geopolitischen Risiken hat der Goldpreis in letzter Zeit abermals neue Höchststände erreicht und beträgt aktuell 2387 Dollar pro Feinunze.
(cash/Bloomberg)