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Noch vor wenigen Tagen sah alles danach aus, als ob die Aktien der UBS auf neue Mehrjahreshöchstkurse vorstossen könnten. In hiesigen Börsenkreisen schien das eigentlich nur noch eine reine Formsache.

Doch es sollte alles ganz anders kommen. Die grösste Schweizer Bank wusste im Schlussquartal letzten Jahres eher mässig zu überzeugen. Und trotz einer grosszügigen Erhöhung der Jahresdividende und der Aussicht auf eine Wiederaufnahme des Aktienrückkaufprogramms gerieten die Valoren unter die Räder.

Das ruft nun den für die Bank Julius Bär tätigen Markttechnikexperten Mensur Pocinci auf den Plan. In der neusten Ausgabe der wöchentlich erscheinenden Publikation "Technical Investment Strategy" zieht er bei den Aktien der UBS die Reissleine. Er nimmt seine Gewinne mit.

Das kann sich der Experte ohne weiteres leisten, geht die taktische Kaufempfehlung doch in den vergangenen Frühsommer zurück, als noch Kurse von 18,50 Franken und weniger bezahlt wurden. Auf den seinerzeitigen Einstandspreis bezogen errechnet sich ein Kursplus von 31,5 Prozent.

Höhenflug der UBS-Aktien über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch)

Den Verkaufserlös lässt Pocinci – zumindest in Teilen – in die Valoren der Beteiligungsgesellschaft BB Biotech fliessen. Gleichzeitig baut er im "Swiss Equities Portfolio" zwei bereits bestehenden Positionen aus: ABB und Richemont.

Während die Aktien des schweizerisch-schwedischen Industriekonzerns ABB zuletzt beinahe täglich neue Mehrjahreshöchststände verzeichneten, zählen jene von Richemont zu den diesjährigen SMI-Gewinnern. Der Luxusgüterhersteller findet sich auf dem Silber-Medaillen-Platz gleich hinter dem Pharmazulieferer Lonza wieder. Auch die Basler sind übrigens seit Ende Januar ein Bestandteil des Musterportefeuilles.

Bei ABB ist Pocinci seit Mitte November mit dabei. Damals wurden Kurse um die 33,50 Franken bezahlt. Bei Richemont stieg er Ende Januar zu Kursen von rund 122 Franken ein.

Über sämtliche 20 taktischen Kaufempfehlungen hinweg errechnet sich momentan ein leichtes Minus von 0,3 Prozent. Dem steht ein um 0,8 Prozent höherer Swiss Performance Index (SPI) gegenüber. Aber das Börsenjahr 2024 ist ja bekanntlich noch jung...

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SoftwareOne kommt der Forderung der Gründeraktionäre nach. Die ordentliche Generalversammlung wird auf den 18. April vor- und mit der ausserordentlichen Generalversammlung zusammengelegt. Bei dieser Gelegenheit entscheidet sich, ob der Putsch gelingt und der Verwaltungsrat neu besetzt wird.

Zur Erinnerung: Die drei Gründeraktionäre – gemeinsam halten sie gut 29 Prozent am Anbieter von Cloud-Lösungen – geben sich nicht damit zufrieden, dass das Barangebot von Bain Capital seitens des Unternehmens einfach so zurückgewiesen wurde. Anlässlich einer ausserordentlichen Generalversammlung soll nun der Verwaltungsrat ausgewechselt und Mitgründer Daniel von Stockar an die Spitze des Gremiums gewählt werden. Dazu bedarf es einer einfachen Mehrheit.

Die Aktien von SoftwareOne vollzogen jüngst einen Kurssprung (Quelle: www.cash.ch)

Nicht bis Mitte April warten will man in den Handelsräumen der Credit Suisse. In einem mir zugespielten Kommentar kündigen die Autoren an, die aufgelaufenen Gewinne auf der taktischen Kaufempfehlung ans Trockene fahren zu wollen. Die Empfehlung geht auf den 22. Januar zurück, als noch Kurse um die 15 Franken bezahlt wurden.

An den übrigen taktischen Kaufempfehlungen für die Valoren von Alcon, Swisscom und Medmix hält man bei der Credit Suisse wie bis anhin fest.

Am kommenden Donnerstag lädt SoftwareOne zum Investorentag. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Unternehmen bei dieser Gelegenheit eine grosszügigere Dividendenpolitik oder ein Aktienrückkaufprogramm ankündigen wird. Ob das allerdings ausreicht, um die Aktionärinnen und Aktionäre versöhnlich zu stimmen, bleibt abzuwarten. Was das Geschäftsergebnis des vergangenen Jahres und den Ausblick für dieses Jahr anbetrifft, rechne ich hingegen mit keinen grösseren Überraschungen.

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