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Die Hiobsbotschaften bei Roche wollen einfach nicht abreissen. Montagnacht musste der amerikanische Partner Sarepta einräumen, dass die Gen-Therapie Elevidys bei erblich bedingtem Muskelschwund nicht die erhoffte Wirksamkeit zeigt. Das ist bitter, hatte sich der frühere Firmenchef Severin Schwan die Exklusivrechte an Elevidys einst doch 1,2 Milliarden Dollar kosten lassen. Zudem hätte Sarepta im Erfolgsfall Anspruch auf weitere bis zu 1,7 Milliarden Dollar gehabt. Wenigstens diesen Betrag kann sich sein Nachfolger Thomas Schinecker nun wohl schenken.
Dass sich die Gen-Therapie Elevidys nur eine Woche nach der milliardenschweren Übernahme von Telavant als möglicherweise teurer Flop herausstellt, kam an der Börse verständlicherweise gar nicht gut an. Gestern Dienstag waren die Genussscheine von Roche zeitweise denn auch für weniger als 232 Franken zu haben. Bei Handelsende resultierte dann noch ein Minus von gut drei Prozent.
Bei den Leerverkäufern in New York dürfte sich die Freude über das neue Mehrjahrestief vermutlich in Grenzen halten. Wie mir dortige Quellen berichten, haben die Leerverkäufer ihre Wetten gegen die Pharma- und Diagnostikgruppe aus Basel weiter ausgedünnt.
Kurszerfall bei den Genussscheinen von Roche seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)
Wie offiziellen Statistiken der New York Stock Exchange (NYSE) zu entnehmen ist, wird mittlerweile noch mit 4,46 Millionen American Deposit Receipts (ADRs) auf rückläufige Kurse spekuliert. Da diese Titel zehn Mal leichter als die hiesigen sind, entspräche das bei den Genussscheinen in etwa einem durchschnittlichen Tagesvolumen.
Zum Vergleich: Im Frühsommer liefen in der Spitze noch Wetten im Umfang von bis zu 8 Millionen ADRs gegen die Basler. Interessant wäre es, an Leerverkaufsstatistiken für die hierzulande gehandelten Genussscheine und Inhaberaktien von Roche zu kommen. Doch die SIX Swiss Exchange hält es auch weiterhin nicht für notwendig, solche Statistiken zu führen. Was für eine Unterlassungssünde!
Schon in den nächsten Tagen stehen die nächsten Erhebungen der NYSE zur Veröffentlichung an. Dann wird sich zeigen, wie die milliardenschwere Übernahme von Telavant in amerikanischen Anlegerkreisen so ankommt. Ich kommentierte die Übernahme am Freitag übrigens mit den folgenden Worten:
...und...
Mit dem jüngsten Forschungsrückschlag bei der Gen-Therapie Elevidys erhalten diese Worte noch einmal ein ganz anderes Gewicht. Interessant ist, dass man zumindest bei Sarepta trotzdem von einem Erfolg spricht – selbst wenn die Börse das ganz anders sieht. Die Aktien gerieten Dienstagnacht unter die Räder und verloren fast 40 Prozent an einem Tag. Galt unter dem Dach von Roche einst insbesondere die amerikanische Tochter Genentech als innovative Medikamenten-Schmiede, weckt die Abfolge von Rückschlägen Zweifel an besagter Innovationskraft.
Eigentlich war ich stets der Meinung, dass Unternehmen mit einem starken Ankeraktionär längerfristig erfolgreicher sind. Im Fall von Roche bin ich mir da jedoch nicht mehr ganz so sicher. Mir scheint, als ob die Dominanz der Gründerfamilien im Grossaktionariat längst überfällige und dringend notwendige Veränderungen verhindern würde.
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4 Kommentare
Was sollen diese Kommentare über US-Leerverkäufer, die sind ja nicht von Belang punkto Grösse. Schlimmer ist, dass die Schweiz und auch das Management von roche sich in die Ecke treiben liessen, völlig grundlos.
Aber die Handelsvolumen der Big Three in der Schweiz sind ja wie Schnee an der Sonne geschmolzen. Keine gute Entwicklung für die neue noch grössere UBS!
Der Herr Schwan ist nach meiner Einschätzung seit Jahren eine fehl Besetzung. Hat immer gross kassiert und wenig gebracht.
Der Insider spricht aus, was Viele denken. Die Gründerfamilie wäre gut beraten, die Führung von Roche an neue kreative und energische Personen zu übergeben, die eine bessere Zukunft verheissen. Dazu sind die altgedienten Strukturen mit den Genussscheinen endlich zu ersetzen, da sie abschreckend wirken.
Das einzig Positive ist die Dividende, die als Anreiz für die treuen Anleger, in Anbetracht der Schräglage, noch nachzubessern wäre.
Hoffentlich kann man davon ausgehen, dass der VR-Präsident und der CEO im 2023 auf Boni und flexible Einkommensteile verzichten, in Anbetracht der schwachen Resultate.