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Indexentscheid

Ist das Ausscheiden aus dem SMI wirklich kursbelastend? Eine US-Bank rechnet vor

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Eine US-Bank rechnet am Beispiel von Sonova vor, was es bedeutet, wenn eine Aktie aus dem SMI fällt. Mit einem überraschenden Ergebnis. Und: Ein Analyst zieht bei seiner Verkaufsempfehlung für Lindt & Sprüngli die Reissleine.

aktualisiert um 12:00
Von cash Insider
Eine Glocke, mit der die SIX für den Leitindex SMI wirbt.

Eine Glocke, mit der die SIX für den Leitindex SMI wirbt.

Quelle: cash

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf X/Twitter aktiv.

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Wenn eine Aktie aus dem viel beachteten Swiss Market Index (SMI) fällt, ist das für das betroffene Unternehmen zweifelsohne eine Schmach. Bei der weitverbreiteten Annahme, dass dies mit tieferen Kursen einhergeht, dürfte es sich allerdings um einen Trugschluss handeln.

In einem mir als London zugespielten Kommentar wartet der für J.P. Morgan tätige Autor Pankaj Gupta mit einer interessanten Berechnung auf. Herhalten muss – aus aktuellem Anlass – der Hörgerätehersteller Sonova. Geht es nach dem Londoner Analysten, dann muss im September nämlich der Weltmarktführer aus Stäfa den SMI nach gerade einmal drei Jahren bereits wieder verlassen.

Wer nun denkt, dass ein solcher Entscheid mit einem tieferen Aktienkurs einhergeht, der irrt gewaltig. Wie Gupta vorrechnet, wären indexorientierte Marktakteure mit einem Fokus auf den SMI zwar gezwungen, sich einer knappen Million Titel im Gegenwert von rund 275 Millionen Dollar zu entledigen. Im Gegenzug müssten solche mit einem Fokus auf den SMI Midcap Index (SMIM) und den Swiss Performance Index Extra (SPIEX) jedoch Aktien zukaufen. Bei J.P. Morgan beziffert man die daraus entstehende Nachfrage mit 1,4 Millionen Aktien im Gesamtwert von knapp 400 Millionen Dollar. Lange Rede, kurzer Sinn: Indexorientierte Marktakteure wären bei einem Ausscheiden Sonovas aus dem SMI sogar gezwungen, unter dem Strich 440'000 Aktien im Wert von 124 Millionen Dollar zuzukaufen.

Kursentwicklung der Sonova-Aktien im mehrjährigen Verlauf (Quelle: www.cash.ch)

Der Aufstieg in oder den Verbleib im SMI ist deshalb vor allem eines: Eine Prestigefrage für das jeweilige Unternehmen. Einen finanziellen Vorteil für die Aktionärinnen und Aktionäre gibt es hingegen nicht – ganz im Gegenteil.

Die Sonova-Aktien werden vom bankeigenen Analysten David Adlington übrigens mit «Underweight» und einem Kursziel von gerade einmal 189 Franken zum Verkauf empfohlen. Nicht zuletzt auch deshalb halte ich es für höchst unwahrscheinlich, dass die amerikanische Investmentbank die Sache «schönrechnet»...

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Der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli könnte die Produktion seiner goldverpackten Osterhasen und weiterer saisonaler Produkte in die USA verlagern, wie Bloomberg vergangene Woche in Erfahrung gebracht haben will.

Für Elmar Sieber von der Basler Kantonalbank kommt dieser Schritt nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen Bern und Washington rund um ein Handelsabkommen keinesfalls überraschend. Den ihm vorliegenden Informationen zufolge waren die Investitionen in einen solchen Ausbau der Produktion schon seit Längerem geplant und sind bereits in Umsetzung.

Dennoch nimmt der Analyst diese Neuigkeit zum Anlass, um sein Anlageurteil für die Partizipationsscheine von Lindt & Sprüngli unter positiven Vorzeichen zu überdenken. Folglich stuft er diese von «Untergewichten» auf «Marktgewichten» herauf. Am Kursziel von 11'600 Franken ändert sich erst einmal nichts.

Die Partizipationsscheine von Lindt & Sprüngli haben sich von den Höchstkursen nach unten gelöst (Quelle: www.cash.ch)

Der Zeitpunkt für einen solchen Schritt erscheint nicht eben ungünstig, wurden vor wenigen Wochen in der Spitze doch 13'700 Franken und mehr bezahlt. Trotz eines besser als erwartet ausgefallenen Zahlenkranzes für die erste Jahreshälfte bei einer gleichzeitigen Erhöhung der diesjährigen Wachstumsvorgaben sind die Valoren des Schokoladenherstellers aus Kilchberg zuletzt in unmittelbare Nähe zum Kursziel des Analysten zurückgefallen.

Vor der Basler Kantonalbank haben auch schon andere Banken bei ihren Verkaufsempfehlungen für die Partizipationsscheine von Lindt & Sprüngli die Reissleine gezogen. Ich denke da etwa an die Heraufstufung von «Underperform» auf «Neutral» bei einem Kursziel von 12'500 (zuvor 9'500) Franken durch BNP Paribas im Juni. Nun frage ich mich, ob nach dem jüngsten Rücksetzer nicht auch andere Analysten ihre Verkaufsempfehlungen überdenken werden.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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