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Bevorstehende Übernahme

Milliardenschwerer Firmenkauf: Bei Holcim zeichnet sich bereits die nächste Erfolgsgeschichte ab

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Mit zwei Grossübernahmen hat sich Holcim-Chef Jenisch einen Namen als geschickter Deal-Maker gemacht. Nun zeichnet sich ein weiterer Firmenkauf ab. - Und: Sind die Leerverkäufer bei der Credit Suisse am Ziel angekommen?

23.11.2022   12:05
Von cash Insider
Der neue LafargeHolcim-CEO Jan Jenisch.
Der langjährige Holcim-Chef Jan Jenisch.Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Allen Unkenrufen zum Trotz übertrifft Holcim nunmehr schon seit mehreren Quartalen in Folge selbst die kühnsten Analystenschätzungen. Es scheint, als könne der Baustoffspezialist erste Früchte der strategischen Abkehr vom energieintensiven Zementgeschäft ernten.

Was musste sich Firmenchef Jan Jenisch nicht alles an Kritik gefallen lassen, als er sich im Januar vor einem Jahr für umgerechnet 3 Milliarden Franken die amerikanische Firestone Building Products anlachte: Angesichts des in die Jahre gekommenen Produktangebots lege er sich ein Kuckucksei ins Nest, wie damals aus Branchenkreisen verlautete.

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Allerdings sind diese Stimmen längst verstummt, trägt Firestone mittlerweile doch in einem sehr erfreulichen Umfang zum Gruppenergebnis bei. Ähnliches liesse sich über die erst im Dezember übernommene Malarkey Roofing Produkts sagen. Auch dieser milliardenschwere Firmenkauf hat sich für Holcim mehr als bezahlt gemacht.

Nun zeichnet sich die nächste Übernahme nach ähnlichem Strickmuster ab: Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, buhlt Firmenchef Jenisch um die ebenfalls auf Wohndächer spezialisierte Duro-Last. Aus dem Verkauf des Indien-Geschäfts stehen ihm um die sechs Milliarden Franken für die Ergänzung der bestehenden Geschäftsaktivitäten zur Verfügung.

Die Aktien von Holcim verspüren schon seit Wochen Auftrieb (Quelle: www.cash.ch)

Will man dem für Oddo tätigen Analysten Sven Edelfelt Glauben schenken, dann könnte Holcim mit der Übernahme von Duro-Last eine wichtige Lücke im Dachgeschäft schliessen. Vom genannten Kaufpreis von umgerechnet gut einer Milliarde Franken schliesst er auf einen operativen Gewinn (EBITDA) von 90 Millionen Dollar bei einem Jahresumsatz von rund 600 Millionen Dollar vor Synergien. Nichtsdestotrotz stuft Edelfelt die Aktien von Holcim nur mit "Neutral" und einem Kursziel von 43 Franken ein.

Wie zuvor schon bei seinem früheren Arbeitgeber Sika macht sich Jan Jenisch nun auch bei Holcim einen Namen als geschickter "Deal-Maker". Sofern der Preis stimmt, könnte sich die abzeichnende Milliardenübernahme als ein weiterer Kurstreiber für die Aktien erweisen.

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Credit-Suisse-Präsident Axel Lehmann und sein Firmenchef Ulrich Körner dürfen erleichtert aufatmen: Die Würfel sind gefallen, haben die Aktionärinnen und Aktionäre doch einer weiteren Kapitalerhöhung zugestimmt. Um nicht weniger als vier Milliarden Franken will die kleinere der beiden Schweizer Grossbanken die Eigenmitteldecke stärken – eine Folge jahrelangen Missmanagements.

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Sucht man nach dem Begriff Missmanagement, stösst man auf folgende Definition: Von Instanzen ausgehendes nicht funktionierendes Zusammenspiel von Planung, Umsetzung und Kontrolle. Passender liessen sich die letzten Jahre bei der Credit Suisse kaum umschreiben, wie etwa die milliardenschweren Verluste aus dem Kollaps des Investmentvehikels Archegos oder die unrühmliche Rolle der Grossbank in der Affäre um den australischen Financier Lex Greensill zeigen.

Etwas weniger als die Hälfte der 4 Milliarden Franken sollen neue Investoren zu jeweils 3,82 Franken je Aktie beisteuern, wobei den bisherigen Aktionärinnen und Aktionären auf dieser ersten Tranche das Bezugsrecht verwehrt bleibt. Zu den neuen Investoren zählt unter anderem die Saudi National Bank. Sie lacht sich für rund 1,5 Milliarden Franken neue Aktien an. Bisherige Aktionärinnen und Aktionäre können ihrerseits im Rahmen einer zweiten Tranche für jeweils sieben alte Aktien zwei neue zu 2,52 Franken das Stück beziehen.

Wie es sich bei den American Deposit Receipts, kurz ADRs, der Grossbank verhält, ist mir nicht bekannt. Ich gehe aber davon aus, dass auch diese Titelkategorie zum Bezug neuer Aktien aus der zweiten Tranche berechtigt ist.

Aktienkurszerfall bei der Credit Suisse seit Jahresbeginn (Quelle: www.cash.ch)

Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass an der New Yorker Börse so üppige Wetten gegen die Credit Suisse laufen wie noch nie zuvor. Offiziellen Statistiken zufolge spekulieren Leerverkäufer dort mit nicht weniger als 15 Millionen ADRs auf rückläufige Kurse. Das sind ziemlich genau 20 Prozent mehr als noch vor zwei Wochen. Wenn ich mich recht erinnern kann, liegt der langjährige Durchschnitt in etwa so bei 6 Millionen leerverkauften Titeln.

Da die hiesigen Aktien deutlich handelbarer sind, ist davon auszugehen, dass am Schweizer Aktienmarkt sogar noch üppigere Wetten gegen die Grossbank laufen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Leerverkäufer im Zuge der anstehenden Kapitalerhöhung zumindest einen Teil dieser Wetten schliessen.

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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