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Gut zwei Monate ist es nun her, dass Sandoz das Börsendebüt feierte. Auch am Hauptsitz des ehemaligen Mutterhauses in Basel dürfte man sich von der Abspaltung des Herstellers von Nachahmermedikamenten wohl einiges mehr erhofft haben.

Zuletzt fielen die Aktien vor allem durch wilde Bocksprünge auf, was mich kürzlich zu folgender Vermutung verleitete:

...und weiter...

Noch scheint sich der Nebel nicht lichten zu wollen. Bei der SIX Swiss Exchange ist bisher jedenfalls keine Offenlegungsmeldung eingegangen.

Interessant ist umso mehr, was sich in New York abspielt. Auch dort werden die Aktien von Sandoz seit etwas mehr als zwei Monaten gehandelt. Wie offizielle Statistiken der New York Stock Exchange (NYSE) zeigen, haben amerikanische Leerverkäufer zuletzt grössere Wetten gegen den Hersteller von Nachahmermedikamenten aufgebaut. Mit 2,13 Millionen Titel wird mittlerweile auf rückläufige Kurse spekuliert. Das entspricht gegenüber Ende Oktober einer Zunahme um 35 Prozent.

Kursentwicklung der Sandoz-Aktien seit dem Börsengang im Oktober (Quelle: www.cash.ch)

In Analystenkreisen hält man dagegen. Egal ob Sandoz, Jefferies, die Bank of America oder Morgan Stanley - es gibt kaum eine Bank, welche die Valoren von Sandoz nicht zum Kauf anpreist. Stifel veranschlagt sogar ein Kursziel von 40 Franken.

Eine weitere Kaufempfehlung geht aus London ein. Der für die britische AlphaValue tätige Pharmaanalyst nimmt die Erstabdeckung der Aktien mit "Buy" und einem Kursziel von 35,20 Franken auf. Er zeigt sich zuversichtlich, dass die Probleme in Nordamerika überwunden und das dortige Geschäft wieder auf Erfolgskurs gebracht werden kann. Ausserdem verspricht sich der Analyst künftig flotte Umsätze mit biotechnologischen Nachahmermedikamenten.

Wirklich neu sind diese Erkenntnisse nicht, argumentieren seine Berufskollegen bei den anderen Banken doch sehr ähnlich. Letztendlich haben es Sandoz-Chef Richard Saynor und seine Kollegen aus der Geschäftsleitung in der Hand, ob sie die an sie gerichteten Erwartungen erfüllen können. Die in New York gegen das Unternehmen laufenden Wetten zeugen von einer gewissen Skepsis...

...ich werde die Leerverkaufsstatistiken in New York über die nächsten Wochen jedenfalls genauestens im Auge behalten.

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Bisher setzte man in den Handelsräumen der Credit Suisse an der Schweizer Börse taktisch auf die Aktien von Alcon und Richemont. Neu hinzu kommt eine Kaufempfehlung für die dividendenstarken Valoren der Swisscom.

Ihnen wird bei der UBS-Tochter ein kurzfristiger Vorstoss in die Kursregion von 554 bis 569 Franken zugetraut. Die Reissleine ziehen sollten Anleger bei einem unerwarteten Rücksetzer auf 478 bis 463 Franken, wie sich einem Kommentar aus der Feder von Massimo Pedrazzini und Martin Hunkeler entnehmen lässt.

Gelten trotz oder gerade wegen der hohen Dividende als eher langweilig: Die Aktien von Swisscom (Quelle: www.cash.ch)

Sie sorgen damit für Wasser auf die Mühlen des für das Mutterhaus tätigen Analysten Polo Tang. Letzterer stutzte das 12-Monats-Kursziel zwar erst kürzlich auf 610 (zuvor 625) Franken zurecht, bekräftigte bei dieser Gelegenheit jedoch seine Kaufempfehlung. Er begrüsst, dass andere Rivalen wie Salt oder Sunrise ihre Preise jüngst erhöht haben und die Swisscom als Marktführerin eine strikte Politik bei den Kosten verfolgt.

Mal schauen, ob man in den Handelsräumen der Credit Suisse mit den taktischen Empfehlungen für Alcon, Richemont und Swisscom an die Erfolge von Accelleron und VAT Group anknüpfen kann.

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