Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

+++

Im Frühsommer noch das SMI-Schlusslicht, konnten die Aktien von Logitech zuletzt kontinuierlich Boden gutmachen. Mit einem Kursplus von gut 30 Prozent seit Januar spielen sie mittlerweile sogar ganz vorne mit. Nur die Valoren von Partners Group, UBS und Holcim schneiden seit Jahresbeginn noch etwas besser ab.

Doch nun werden erste Stimmen laut, wonach die Kursentwicklung beim Unterhaltungselektronikhersteller aus Lausanne dem Tagesgeschäft etwas gar weit vorausgeeilt sein könnte. Eine dieser Stimmen gehört dem für die Deutsche Bank tätigen George Brown – selbst wenn seine Warnung etwas verkappt daherkommt.

Wie der Analyst in einem mir zugespielten Kommentar schreibt, bewegen sich die Preisnachlässe führender Einzelhändler rund um den Black Friday und den Cyber Monday in etwa im Rahmen jener des letzten Jahres. Das gilt zumindest für Nordamerika. In Europa seien die Preisnachlässe hingegen um einiges üppiger ausgefallen, wie er nach intensiven Nachforschungen bemerkt.

Brown zieht gewisse Parallelen zum letztjährigen Weihnachtsquartal, als die Konsumentinnen und Konsumenten einen Grossteil ihrer Weihnachtseinkäufe schon während dem Black Friday und dem Cyber Monday tätigte – was in den darauffolgenden Wochen schmerzhaft zu spüren war.

Die Logitech-Aktien sind zuletzt bereits gut gelaufen (Quelle: www.cash.ch)

Zur Erinnerung: Damals brachen Logitech die Gewinne regelrecht weg. In der Folge wurden selbst die pessimistischsten Analystenschätzungen klar verfehlt und der Aktienkurs brach ein.

Noch will sich der für die Deutsche Bank tätige Analyst zwar nicht darauf festlegen, ob sich diese Abfolge von Ereignissen in diesem Jahr wiederholt oder nicht. Die momentane Situation im amerikanischen Einzelhandel vermittelt ihm allerdings das Gefühl eines Déjà-Vu.

Etwas inkonsequent mutet da an, dass er die Logitech-Aktien wie bis anhin mit "Hold" einstuft. Denn mit 60 Franken liegt sein Kursziel weit hinter den zuletzt bezahlten Kursen zurück. Eine Verkaufsempfehlung wäre da wohl das ehrlichere Anlageurteil.

Ich selber kann mir gut vorstellen, dass man am Hauptsitz in Lausanne Lehren aus dem letzten Jahr gezogen hat und eine Enttäuschung schon nur deshalb unwahrscheinlich ist. Falls aber doch, dann würde den Aktien nach dem beeindruckenden Lauf der letzten Wochen wohl ein schmerzhafter Rücksetzer drohen – zumal selbst die kürzlich erhöhten Jahresvorgaben in Analystenkreisen eigentlich als tiefgestalpelt gelten.

+++

Nach dem zahlenbedingten Taucher konnten die Aktien von Alcon zuletzt wieder etwas Boden gutmachen. Und wie so oft an der Börse kehrt mit steigenden Kursen auch der Appetit auf die Valoren des Ophthalmologieunternehmens zurück.

So überrascht es mich nicht, erreicht mich nun sogar eine taktische Kaufempfehlung aus den Handelsräumen der Credit Suisse. Die Grossbank traut den Aktien kurzfristig einen Vorstoss in die Region von bis zu 75 Franken zu. Die Reissleine würde sie dann ziehen, wenn die Kurse entgegen den anders lautenden Erwartungen in die Region von 56,90 bis 60,13 Franken zurückfallen.

Der Aktienkurs bei Alcon unterlag in den letzten Wochen starken Schwankungen (Quelle: www.cash.ch)

Unter dem Dach der UBS werden die Aktien von Alcon auch vom hauseigenen Analysten Graham Doyle zum Kauf angepriesen. Seit wenigen Tagen lautet das 12-Monats-Kursziel noch 78 (zuvor 82) Franken.

Kürzlich war die Credit Suisse sogar mit drei taktischen Kaufempfehlungen für Aktien aus der Schweiz unterwegs – und zwar auf jene von Accelleron, Richemont und VAT Group. Nachdem die Valoren von Accelleron und VAT Group die kurzfristig gesteckten Kursziele erreicht haben, ist nur noch die Richemont-Position offen. Hinzu gesellt sich nun auch Alcon.

Mal schauen, ob auch diese beiden Empfehlungen unter einem guten Stern stehen.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.